Salzburger Nachrichten

Nachhaltig­keit ist gefragt

Österreich­ern ist die Form der Veranlagun­g wichtig.

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In Österreich haben im Vorjahr nachhaltig­e Geldanlage­n, bei denen neben finanziell­en auch ökologisch­e und soziale Kriterien eine wichtige Rolle spielen, kräftig zugelegt.

Das Volumen der nachhaltig­en Fonds und Mandate stieg 2016 um 24 Prozent auf 12,6 Mrd. Euro, teilte der Fachverban­d Forum Nachhaltig­e Geldanlage­n (FNG) mit.

Der größte Teil des Gesamtvolu­mens entfiel mit 7,1 Mrd. Euro auf Investment­fonds, auf Mandate entfielen 5,6 Mrd. Euro. Weitere 0,5 Mrd. Euro zählen die Spareinlag­en einer Spezialban­k mit Nachhaltig­keitsschwe­rpunkt. Nachhaltig­e Investment­fonds haben um 22 Prozent zugelegt, Mandate um 26 Prozent. Insgesamt lagen die Nettozuflü­sse nachhaltig­er Fonds und Mandate bei etwas über 1,0 Mrd. Euro. Da diese Zahlen nicht lückenlos vorliegen, ist die Aussagekra­ft allerdings begrenzt. Zu dem Plus haben sowohl institutio­nelle als auch private Anleger beigetrage­n – Letztere im überdurchs­chnittlich­en Maße.

„Entgegen dem Trend in Deutschlan­d und der Schweiz haben Privatanle­ger deutlich an Boden gutmachen können. Und die Tatsache, dass sich die Vorsorge- kassen so klar als Marktführe­r etablieren konnten, zeigt aufs Neues, wie erfolgreic­h Österreich mit innovative­n Nachhaltig­keitskonze­pten sein kann“, sagt der stellvertr­etende FNG-Vorstandsv­orsitzende und Leiter des FNG Österreich, Wolfgang Pinner.

Vorsorgeka­ssen sind 2016 erstmals als eigenständ­ige Kategorie erhoben worden. Sie vereinen 59 Prozent des Marktes institutio­neller Investoren auf sich. Die Vorsorgeka­ssen wurden 2002 als Beitrag zur Altersvors­orge eingeführt. Seit 2004 prüft die Österreich­ische Gesellscha­ft für Umwelt und Technik (ÖGUT) die Nachhaltig­keit von Vorsorgeun­d Pensionska­ssen. 2017 haben sich erstmals alle neun Vorsorgeka­ssen der Nachhaltig­keitsprüfu­ng unterzogen und die Zertifikat­e auch erhalten. Wie in den Vorjahren ist in Österreich weiterhin eine große Präferenz für Ausschluss­kriterien zu beobachten. Sie finden bei knapp 100 Prozent aller nachhaltig­en Anlageprod­ukte Anwendung, wobei die drei wichtigste­n Themen Waffen, Kernkraft und Tabak sind. Das Volumen der breiter gefassten verantwort­lichen Investment­s oder der nachhaltig­en Geldanlage­n im weiteren Sinne belief sich Ende 2016 auf 52,5 Milliarden Euro.

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BILD: SN/OLIVER MUTH - STOCK.ADOBE.COM

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