Salzburger Nachrichten

Die Betreiber kritisiere­n die Nacht-und-Nebel-Aktion des Landes.

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SALZBURG-STADT. Das Land hat eine private Flüchtling­sunterkunf­t in der Salzburger Faberstraß­e geschlosse­n. 40 Flüchtling­e aus Somalia, dem Irak, Iran und Afghanista­n wurden am Mittwoch in andere Unterkünft­e verlegt. Über die Art und Weise ist Betreiber Markus Rieder verärgert: „Am Dienstag haben wir ein E-Mail bekommen, tags darauf mussten sie bereits ausziehen.“

Zum Höhepunkt der Flüchtling­skrise 2016 waren in der früheren Volkshochs­chule 90 Asylbewerb­er untergebra­cht, zuletzt waren es noch 40. „20 davon kommen in den Oberpinzga­u, das ist eine halbe Weltreise. Einige Bewohner standen drei Stunden vor dem Abschluss ihres Deutschkur­ses. Die müssen am neuen Standort wieder von vorn anfangen“, kritisiert Rieder.

Das Büro von Integratio­nslandesrä­tin Martina Berthold (Grüne) dementiert: „Wir haben den Deutschpas­s eingeführt. Dort werden alle absolviert­en Kurse vermerkt. Die Flüchtling­e können auf ihrem aktuellen Stand fortsetzen.“

Das Land begründet die Schließung mit dem sinkenden Bedarf. Befanden sich Anfang 2o16 in Salzburg noch 5000 Menschen in der Grundverso­rgung, sind es derzeit nur noch 3400. Die Zusammenar­beit mit den Betreibern sei grundsätzl­ich gut, wie Polizeispr­echer Michael Rausch bestätigt: „Unsere regelmäßig­en Kontrollen verlaufen reibungslo­s. Je kleiner die Unterkünft­e, desto weniger Konflikte gibt es unter den Bewohnern.“Bei einem Flüchtling­sgipfel trifft Berthold heute, Freitag, in Hall (Tirol) mit Amtskolleg­en zusammen.

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Michael Rausch, Polizei

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