Bisherige Ministerinnen und Minister für Kunst und Kultur
25 Jahre Rückblick Blickt man auf die vorigen 25 Jahre, waren Kunst und Kultur zumeist in der Zuständigkeit von versierten Politikern, die in ihren Parteien verankert waren. Für fast alle war ein anderes Aufgabengebiet die Hauptsache – Unterricht (wie Claudia Schmied und Hilde Hawlicek), Wissenschaft (wie Elisabeth Gehrer) oder Kanzleramt (Josef Ostermayer und Thomas Drozda). Ausnahme war Franz Morak als Quereinsteiger aus dem Burgtheater. Primär SPÖ, sonst ÖVP In allen großen Koalitionen hatte die SPÖ die Agenden für Kunst und Kultur. Und bei Schwarz-Blau war dies eindeutig Sache der ÖVP. Thomas Drozda Seit Mai 2016 stutzte er das Haus der Geschichte zurück, transferierte die Sammlung Essl in die Albertina, legte ein Weißbuch für Museen vor und stockte Sozialleistungen auf. Er holte neue Direktoren für Belvedere, Kunsthistorisches Museum (KHM), Staatsoper und Burgtheater. Durch die Kalamitäten mit Agnes Husslein im Belvedere hat er sich mehr durchgewunden als durchgesetzt. Sabine Haag im KHM mutete er einen harschen Abgang zu – ohne Verfehlung, ohne Vorwarnung bekam sie den Laufpass. Josef Ostermayer Im Dezember 2013, als Josef Ostermayer ins Kanzleramt kam, platzte der Burgtheater-Skandal. Als Minister räumte er in Burgtheater und Bundestheater-Holding auf . Er institutionalisierte das Haus der Geschichte und installierte den Österreichischen Buchpreis. Claudia Schmied war jene SPÖ-Ministerin, die sich dem Kanzler-Wunsch, den Sänger Neil Shicoff in die Direktion der Staatsoper zu hieven, widersetzte. Unter ihrer Leitung entglitt aber die Führung der Bundestheater derart, dass Ende 2013 der Skandal aufbrach. Sie führte den freien Eintritt für Kinder und Jugendliche in den Bundesmuseen ein und bemühte sich um Schule und Kunst. Franz Morak, Elisabeth Gehrer Er war für Kunst zuständig, während ihr Bundestheater, Bundesmuseen und Denkmalschutz oblagen. Franz Morak war ein stiller Einfrierer der Kultursubvention, hat sich allerdings um Kultur in Regionen bemüht sowie um Kreativwirtschaft. Elisabeth Gehrers Großtat war die Ausgliederung der Bundesmuseen. Unter ihrer Leitung wurden die Verhandlungen mit den Klimt-Erben verschleppt. Die Folge: Vier Gemälde, darunter die „Goldene Adele“, blieben nicht im Belvedere, sondern wurden an die Erben restituiert und danach privat verkauft. Rudolf Scholten zehrt heute noch von seiner Beliebtheit als Kulturminister, zeigte viel Verständnis für Kunst und blieb engagiert – für Wiener Festwochen, Literatur im Nebel oder Filminstitut. Hilde Hawlicek Dass der resoluten SPÖlerin der Zuname „wilde Hilde“zusteht, zeigen Personalia: Sie verlängerte Claus Peymann im Burgtheater, holte Ioan Holender an die Staatsoper und Gerard Mortier nach Salzburg.