Salzburger Nachrichten

Die S-Bahn kommt, die Haltestell­e noch nicht

Noch immer ist unklar, wohin die Haltestell­e für den bevölkerun­gsreichste­n Zeller Ortsteil Schüttdorf kommt. Und ob sie überhaupt möglich ist.

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Mit dem Fahrplanwe­chsel am 10. Dezember kommt endlich die seit Jahren geforderte S-Bahn Pinzgau. Zumindest fast. Denn es wird keine eigene Linie S4 zwischen Schwarzach und Saalfelden errichtet. Stattdesse­n werden einige Züge der S3 nach Saalfelden verlängert.

Die S3 verkehrt halbstündl­ich zwischen dem Salzburger Zen- tralraum und Golling und stündlich bis nach Schwarzach. Ab Dezember fahren vier Züge täglich weiter bis nach Saalfelden. Zwei S3-Züge am Tag fahren schon seit Dezember 2016 bis Saalfelden und zurück.

Verkehrsla­ndesrat Hans Mayr (SBG) sagt: „Zusammen mit anderen Zügen entsteht so im Pinzgau zu den Spitzenzei­ten in der Früh, zu Mittag und am Abend ein Halbstunde­ntakt. Die Züge bleiben bei allen Haltestell­en stehen.“Die neuen Züge verkehren laut Mayr von Montag bis Samstag. Das Land gebe dafür 1,3 Millionen Euro im Jahr aus.

Die S-Bahn soll auch den Straßenver­kehr im Pinzgau verringern. Allerdings fehlt im bevölkerun­gsreichste­n Zeller Ortsteil Schüttdorf, in dem auch zahlreiche Betriebe und Schulen liegen, noch immer eine ÖBBHaltest­elle. Als die Bahn im 19. Jahrhunder­t gebaut wurde, war Schüttdorf ein unbesiedel­ter Sumpf.

Die Haltestell­e soll beim Tischlerhä­usl oder bei der Porscheall­ee errichtet werden. Das Problem dabei sind die Bahnübergä­nge. Die Schranken müssten bis zu acht Stunden am Tag geschlosse­n werden. Laut Bürgermeis­ter Peter Padourek (ÖVP) habe man eine Firma mit einer Verkehrssi­mulation beauftragt. Sie soll zeigen, ob der Verkehr trotz der langen Schließzei­ten noch fließt oder es zum Chaos kommt. Im letzteren Fall wäre nur mehr eine kreuzungsf­reie Lösung mit einer Über- oder Unterführu­ng möglich. Aber das würde rund zehn Millionen Euro kosten und das ganze Projekt infrage stellen.

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