Befreiungsschlag für Peter Stöger blieb aus
Ein 0:0 gegen Werder Bremen hilft dem immer noch sieglosen 1. FC Köln und seinem österreichischen Trainer nicht weiter.
Das Kellerduell der deutschen Fußball-Bundesliga hat am Sonntag keinen Sieger gebracht. Der 1. FC Köln kam zu Hause gegen Werder Bremen nicht über ein torloses Remis hinaus. Der erhoffte Befreiungsschlag für den unter Druck geratenen Trainer Peter Stöger blieb aus. Die Kölner halten nach neun Runden als Tabellenschlusslicht erst bei zwei Punkten.
Auch Werder wartet weiter auf den ersten Saisonsieg. Die Bremer haben als Vorletzter aber drei Zähler mehr auf dem Konto als Köln. Beide Teams hatten im Finish Großchancen auf die Entscheidung, die beste für Köln ließ Sehrou Guirassy aus, der aus drei Metern das leere Tor nicht traf (87.). Der Franzose war kurzfristig für Altstar Claudio Pizarro eingesprungen, der gegen seinen Ex-Club wegen muskulärer Probleme passen musste.
Stöger trauerte einer vergebenen Gelegenheit nach. „Es ist ein bisschen etwas für einen Vegetarier – nicht Fisch, nicht Fleisch“, erklärte der Wiener in einem Eurosport-Interview. „Wir machen es uns zum Teil auch wirklich selbst schwer.“Wie schon in den letzten Spielen fehlte es an Effizienz im Abschluss, wie Stöger beklagte: „Wir können jammern, was wir wollen, es waren genug Chancen da, wenn man die nicht nutzt, ist es halt schwierig.“
Kölns letzter Erfolg liegt nun bereits fünf Monate zurück, es war das 2:0 gegen Mainz am 20. Mai. Dennoch sieht Stöger, für den es auch um die eigene Zukunft geht, ob des Auftretens seiner Mannschaft Chancen, aus der Abstiegszone herauszukommen. Stöger: „Da wäre ich gern dabei.“Erstmals in der Erstliga-Historie trafen Köln und Bremen als 18. und 17. aufeinander – und einer sollte dabei eigentlich im Fokus stehen: Claudio Pizarro. Doch der 39 Jahre alte einstige Werder-Star, mit 191 Treffern erfolgreichster ausländischer Bundesliga-Torjäger, zog sich beim Aufwärmen für sein geplantes Startelfdebüt eine Muskelverletzung im Oberschenkel zu. Für den Peruaner rückte der Franzose Sehrou Guirassy in die Anfangsformation der Kölner.
Das Spiel war zwar kein hochklassiges, aber ein von Leidenschaft und Einsatzbereitschaft auf beiden Seiten geprägtes. Die Werderaner, bei denen Zlatko Junuzovic durchspielte und Florian Kainz in der Schlussphase ausgewechselt wurde (82.), konnten mit dem Punkt etwas besser leben. Dabei rettete Kölns Konstantin Rausch bei einem Kopfball von Thomas Delaney in der Nachspielzeit nur knapp vor der Linie. Stöger bedankte sich bei seinem Verteidiger danach besonders herzlich.