Salzburger Nachrichten

Große Klamm gesperrt: Kleine holen auf

Ob und wann die Liechtenst­einklamm wieder geöffnet werden kann, ist ungewisser denn je. Von der Sperre profitiere­n andere Ausflugszi­ele.

- THOMAS AUINGER KARIN PORTENKIRC­HNER

ST. JOHANN, SCHEFFAU. Fünf Monate nach dem großen Felssturz in die Liechtenst­einklamm bei St. Johann ist die Zukunft der Pongauer Sehenswürd­igkeit noch völlig ungeklärt. Dass die Saison 2018 wie üblich im Mai beginnen kann, gilt als unrealisti­sch.

Die aufwändige­n Räumungsar­beiten sind zwar abgeschlos­sen und eine Drohne hat 12.000 Fotos vom Gelände geschossen. Es gibt aber Verzögerun­gen. Die großen Datenmenge­n sind noch nicht ausgewerte­t, sagt Bgm. Günther Mitterer (ÖVP). „Wir rechnen für Ende November damit, sodass wir bald über die Zukunft der Klamm entscheide­n können.“Bis dahin wären alle Prognosen unseriös. Die Gemeinde wolle alles gut aufbereite­t haben, sagt der Stadtchef.

Am Zug sind nun Geologen und Sicherheit­sexperten. Das Datenmater­ial lieferte der St. Johanner Vermessung­stechniker Stefan Linsinger, der für Aufsehen erregende Denkmalsch­utzprojekt­e in aller Welt bekannt ist. Dieses Mal war es ein „Heimspiel“. Aber ein schwierige­s. „Die Schlucht ist so wahnsinnig eng. Die Gefahr, mit der Drohne zu touchieren, ist groß. Und da drin gibt es kein GPS-Signal.“Mit den 12.000 Aufnahmen haben Linsinger und seine Mitarbeite­r „ein gewaltiges 3-D-Modell“gefertigt, damit Experten die Fels- und Erdbewegun­gen noch genauer erkunden können.

Vom Totalausfa­ll der Liechtenst­einklamm profitiere­n andere Ausflugszi­ele – im Tennengau und Pinzgau. Die Kitzlochkl­amm in Taxenbach hat heuer „erkennbar mehr Besucher“als die 55.000 im Schnitt der letzten Jahre, sagt Bgm. Franz Wenger (ÖVP). Die Lammerklam­m in Scheffau kann heuer um rund 10.000 Besucher mehr verzeichne­n als in den vergangene­n Jahren. „Bis Ende Oktober werden wir auf 41.000 Besucher kommen. In den Jahren davor waren es um die 30.000“, sagt Bgm. Friedrich Strubreite­r (ÖVP). Doch es hätten noch mehr sein können: Ein Sturm warf am 18. August zahlreiche Bäume um und be-

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria