Er schrieb am Mount Everest Geschichte
Sie sind der Zeit einfach voraus, die Neukirchner! Denn schon ein Jahr vor dem großen Jubiläum ist Everest-Bezwinger Peter Habeler zu Gast.
NEUKIRCHEN. Er hatte immer eine fundamental andere Anschauung. Das macht ihn sympathisch. Denn für ihn war nie der Weg das Ziel. Nein: „Das Ziel ist der Gipfel“, lautet seine Devise.
Peter Habeler ist eine der prägenden Persönlichkeiten der modernen Bergsteigerei. Er schrieb auch eines der ganz wesentlichen alpinistischen Kapitel. 1978, also vor 39 Jahren. Damals bezwang er mit Reinhold Messner den Mount Everest. Nicht als erster Österreicher. Das blieb dem Grazer Ro- bert Schauer vorbehalten. Der betrat als erster „man from Austria“am 3. Mai 1978 den höchsten Berg der Welt. Gemeinsam mit Horst Bergmann, Expeditionsleiter Wolfgang Nairz und begleitet von Sherpa Ang Phu. Am 8. Mai, fünf Tage später also, quälten sich dann Reinhold Messner und Peter Habeler als Erste „by fair means“, also ohne künstlichen Sauerstoff, auf den Everest. Habeler wird wohl auch darüber reden, bei seinem Auftritt in Neukirchen. Im Rahmen des 13. Bergfilmfestivals. Das wurde zur lokalen Erfolgsgeschichte mit durchaus überregionaler Ausstrahlung.
Aber bitte schön: Warum plagen sich überhaupt vernunftbegabte Menschen derart, um hinaufzukommen, wo nichts ist?
Lukas Furtenbach, früher Extrembergsteiger, heute Veranstalter von Expeditionen, stellt Folgendes in den Raum: „Es kostet erwiesenermaßen viel Geld und Zeit, verlangt extreme Entbehrungen – auch von den Angehörigen, es tut weh und ist ungesund.“Hubert Kirchner, Organisator des Bergfilmfestivals Neukirchen: „Der Lukas wird bei seinem Vortrag ,Der 8000er-Widerspruch‘ einen schonungslosen Blick hinter die Kulissen des Extrembergsteigens werfen.“
Übrigens: 2017, 42 Jahre nach seinem legendären 10-StundenRekord mit Reinhold Messner durch die Eiger-Nordwand, erklärte Habeler abermals den Gipfel zum Ziel. Heuer im Sommer erreichte er den Eiger-Gipfel, begleitet vom „jungen Helden“der Alpinszene, David Lama. Habeler stellte dabei mit 74 einen Altersrekord auf.
Freilich haben beim Bergfilmfestival in Neukirchen auch die „jungen Wildern“ihren Platz. Matthias Wurzer und Vittorio Messini etwa. Kirchner: „Sie gehören zu den Besten der Kletterszene. Der Osttiroler Matthias Wurzer begeisterte schon einmal bei unserem Bergfilmfestival mit einem authentischen Vortrag über seinen Erfolg am Cerro Torre. Wurzer und Messini sind Garanten für einen Abend der Extraklasse.“
Und die Frauen? Natürlich sind auch ganz wilde, wagemutige Frauen vertreten. Die Freeriderin und Filmemacherin Sandra Lahnsteiner etwa. Die ihr neuestes Werk namens „Between“vorstellen wird. Und zwar höchstpersönlich.
13. Bergfilmfestival im Cinetheatro Neukirchen am Großvenediger; Do., 26. 10., bis So., 5. 11.; Informationen zum Programm des Festivals und Kartenreservierungen unter WWW.CINETHEATRO.COM
„Schonungsloser Blick hinter die Kulissen des Extrembergsteigens.“Hubert Kirchner, Veranstalter