Zornig wie einst James Dean
Die erste, gemeinhin hochgelobte Regiearbeit von Terrence Malick ist zwar endlich in HD erschienen. Aber, um es hart zu formulieren: Besser wird der Film dadurch nicht. 1973 entstanden, geht es um ein Räuberpärchen, bei dem der Taugenichts und Müllfahrer Martin Sheen als Kit die treibende Kraft ist. Dagegen wirkt Holly, die Tochter eines Plakatmalers, nie recht bei der Sache, sie stolpert in diese Beziehung mit dem jungen Mann, der mit seinem Schießknüppel alles umlegt, was sich ihm in den Weg stellt. Wie in Arthus Penns „Bonnie and Clyde“-Verfilmung sechs Jahre zuvor zieht und flieht unser Pärchen über das Land, eine Blutspur ziehend. Dass Sheen durchaus Ähnlichkeiten mit James Dean hat, ist beabsichtigt und wird auch in dem Film thematisiert. Erst nach einer halben Stunde kommt zum Vorschein, was Malick bis heute berühmt gemacht hat: Eindrückliche Bildschwenks und Motive, deren Schönheit sogar auf dem Bildschirm bezaubern. So wird diese Moritat mit vorgetäuschter Sozialkritik zu Musik von Nat „King“Cole doch noch sehenswert. Regisseur Terrence Malick hat soeben einen Film über den seliggesprochenen Märtyrer Franz Jägerstätter gedreht, mit August Diehl, Bruno Ganz, Tobias Moretti, Jürgen Prochnow, Johannes Krisch, Sophie Rois und – in einer seiner letzten Rollen – dem heuer an Lungenkrebs verstorbenen schwedischen Schauspieler Mikael Nyqvist („Millennium“-Reihe).