Salzburg siegte im Geduldsspiel
In der Offensive fehlte die Power, im Tor Kapitän Alexander Walke. Der wurde beim 2:0 gegen Altach durch Cican Stankovic ersetzt.
SALZBURG. Die Generalprobe für das Europa-League-Heimspiel am Donnerstag (21.05 Uhr) gegen Konyaspor ist Red Bull Salzburg geglückt: Österreichs Fußballmeister besiegte Altach am Samstag verdient mit 2:0 (1:0). Allerdings war diesmal Geduld gefragt, ehe Amadou Haidara mit einem Gewaltschuss in der 81. Minute alles klar machte. Auf die Siegerstraße hatte die Salzburger in der 29. Minute Youngster Hannes Wolf nach einem schönen Spielzug über Diadie Samassékou (später verletzt out) und Andreas Ulmer geführt.
„Es war ein hart erarbeiteter Sieg“, sagte Trainer Marco Rose. „Altach ist sehr tief gestanden, wir haben da nicht immer die entsprechende Lösung gefunden, es war ein Geduldsspiel.“Zäh sei es vor allem mit dem Ball im Spiel nach vorn gewesen, übte der BullenCoach auch leise Kritik, „aber meine Mannschaft hat fleißig verteidigt und letztendlich die Tore gemacht“. Auch wenn es spielerisch in dieser Saison schon bessere Auftritte gab, meinte Mittelfeldmann Valon Berisha am Ende pragmatisch: „Der Sieg ist ganz einfach wichtig, auch für das Selbstvertrauen hinsichtlich Konyaspor.“In der Offensive habe etwas die Power gefehlt, erklärte Berisha, „wir hätten einfach sauberer spielen müssen“.
Hinten hingegen wurde es nur ein Mal brenzlig, als Salzburgs Torhüter Cican Stankovic in der 51. Minute einen Konter außerhalb des Sechzehners mit einem harten Einsteigen gegen Bernard Tekpetey unterband. Referee Manuel Schüttengruber zeigte Stankovic nur Gelb – zu Recht, weil dieser nicht der letzte Mann war. „Rot wäre schön für uns gewesen, aber mit dieser Gelben Karte kann ich leben. Und wir haben mit Sicherheit nicht wegen dieser Szene verloren“, meinte AltachTrainer Klaus Schmidt.
Dass überhaupt Cican Stankovic und nicht Kapitän Alexander Walke (der beste Salzburger vor einer Woche beim 1:1 gegen die Admira) das Tor der Bullen hütete, kam überraschend. Aber Rose hatte die Erklärung parat: „Cican hat während der Verletzungsphase Walke sehr gut vertreten, wir wollen dieser Leistung auch gerecht werden. Wir vertrauen beiden Torleuten.“Die Rochade sei intern klar kommuniziert worden, betonte der Bullen-Coach. Stankovic werde auch in den kommenden Partien am Donnerstag gegen Konyaspor und am Sonntag in St. Pölten das Vertrauen erhalten. Erst nach der Länderspielpause soll dann Walke wieder Stankovic als Nummer eins beerben.
Generell ist von Marco Rose Fingerspitzengefühl gefragt, um seine Ersatzspieler bei Laune zu halten. Inzwischen sind fast alle Kaderspieler wieder fit, sie benötigen auch Einsatzminuten. Zugleich ist Rose aber kein Freund großer Rochaden. „Zu viel Entlastung kann dazu führen, dass sich einige schwertun, wieder hineinzufinden“, sagte der Trainer in Anspielung auf das Geduldsspiel gegen Altach.