„Wien modern“startet mit Stummfilm und Orchester
Die trockenen Zahlen für 2017: 32 Spieltage, 26 Spielstätten in 11 Wiener Gemeindebezirken, 106 Veranstaltungen, davon 47 Produktionen mit 40 Orchestern, Chören und Ensembles sowie 73 Ur- und Erstaufführungen. Das umfasst die heute, Dienstag, beginnende und bis 1. Dezember dauernde Auflage des Festivals „Wien modern“. Mit 24.600 Plätzen (inklusive kostenloser Veranstaltungen) werden heuer um rund 6600 Plätze weniger angeboten als im Vorjahr. Dennoch bleibt „Wien modern“für den künstlerischen Leiter Bernhard Günther „ein Festival mit multiplen Facetten – einerseits international, andererseits sehr österreichisch, mit den größten Musikinstitutionen der Stadt, aber auch einer Vielzahl von kleinen Initiativen“, wie er bei einem Pressegespräch betonte.
Das Festivalthema 2017 lautet „Bilder im Kopf“. Dazu gibt es von Günther die Aufforderung: „Machen Sie die Augen zu und sehen Sie die Bilder im Kopf. Die Vielfalt von Haltungen und der Farbenreichtum machen die zeitgenössische Musik zu etwas Besonderem.“
Zum Auftakt wird heute, Dienstag, im Konzerthaus der fast dreistündige Stummfilmklassiker „J’accuse“von Abel Gance aus 1918/19 gezeigt, die Wiener Symphoniker spielen die Musik von Philippe Schoeller dazu. Das eigentliche Eröffnungskonzert am 2. November gibt das RSO Wien unter Cornelius Meister mit Henzes Revolutionsoratorium „Das Floß der Medusa“mit dem Arnold Schoenberg Chor und den Wiener Sängerknaben, Solist ist Matthias Goerne, Sprecher Sven-Eric Bechtolf.
Weitere Höhepunkte sind Konzerte mit „Musique spectrale“der französischen Komponisten Gérard Grisey und Tristan Murail, das Claudio Abbado gewidmete Konzert am 4. November und das Porträtkonzert von Peter Eötvös mit dessen „Chinese Opera“am 5. November. Weiters gibt es die Musiktheaterproduktionen „Musique de scène“von Jean Barraqué und „Die Antilope“von Johannes Maria Staud sowie das Projekt „An die Grenze“samt einem „Spaziergang über die Schmelz samt Abschluss im Museumsquartier“. Vom Bund erhält man heuer 120.000 Euro (und in den kommenden zwei Jahren jeweils um 5000 Euro mehr), von der Stadt Wien nach einer Kürzung im Vorjahr 650.000 Euro. Festival: