Cholera-Epidemie im Kongo ist „beispiellos“
Eine Cholera-Epidemie im Kongo breitet sich mit zunehmender Geschwindigkeit aus. Mit mehr als 38.000 Erkrankten sei die Epidemie „beispiellos in der Geschichte des Landes“, warnte die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen (MSF). Dem Gesundheitsministerium des afrikanischen Staates zufolge sind der schweren Durchfallkrankheit bereits mehr als 700 Menschen zum Opfer gefallen.
Die Krise wird von einer Dürre verschlimmert, wegen der viele Bohrlöcher und Brunnen ausgetrocknet sind. Deswegen würden viele Menschen auf verunreinigtes Wasser aus Flüssen oder Seen zurückgreifen, sagte Francisco Otero, der Direktor von Ärzte ohne Grenzen für den Kongo. „Die Behörden sind nicht in der Lage, der Bevölkerung sauberes Trinkwasser zur Verfügung zu stellen.“Seine Organisation habe bereits 18.000 CholeraPatienten behandelt, darunter sehr viele Kleinkinder, sagte Otero. Ärzte ohne Grenzen behandle die Betroffenen kostenlos.
Ausbrüche von Cholera sind in Teilen des Kongos nicht unüblich. In diesem Jahr hat sich die Krankheit jedoch extrem verbreitet und kommt in 21 von 26 Provinzen vor, darunter in dicht besiedelten Städten wie Goma, Minova und Bukavu in den östlichen Kivu-Provinzen.
Die Krankheit wird meist durch infiziertes Wasser übertragen. Cholera verursacht starken Durchfall und Erbrechen und kann ohne Behandlung besonders für Kinder sowie alte und kranke Menschen lebensgefährlich sein.