Marcel Hirscher ist Sportler des Jahres
Sie waren beide überragende Sportler des vergangenen Winters, aber bei der Wahl zum Sportler des Jahres setzte sich Marcel Hirscher klar gegen Stefan Kraft durch. Bei den Frauen gewann erstmals Boarderin Anna Gasser.
Und noch eine Trophäe für Marcel Hirscher: Bei der Wahl zu Österreichs Sportler des Jahres wurde er zum vierten Mal gekürt. Sportlerin des Jahres ist Snowboarderin Anna Gasser.
Sportler des Jahres Marcel Hirscher, Sportlerin des Jahres Anna Gasser – die begehrtesten österreichischen Auszeichnungen des Sportjahres 2017 sind vergeben. Bei der Lotterien Sporthilfe-Gala in der Wiener Marx-Halle galt am Donnerstagabend der Applaus für die wahl bei den Männern einem abwesenden alpinen Skistar.
Marcel Hirscher hatte von der Vereinigung der Nationalen Olympischen Komitees (ANOC) die Auszeichnung als „Europas Sportler des Jahres 2017“erhalten. Die Ehrung fand zeitgleich im Rahmen der ANOC-Awards in Prag statt. Hirscher wurde per Video in die ORFLiveübertragung zugeschaltet.
In der dritten Hauptkategorie erhielten Österreichs Fußball-Frauen den Zuschlag. Sie sind nach ihrem sensationellen Halbfinaleinzug bei der EM im Sommer in den Niederlanden in den Mittelpunkt des österreichischen Sportinteresses gerückt. Nicht minder gute Chancen wurden dem Beachvolleyball-Duo Clemens Doppler/Alexander Horst eingeräumt. Aber die Fußballerinnen hatten die Mehrheit der Stimmberechtigten überzeugt. Sie gewannen mit 1878 Punkten und 221 ersten Plätzen vor den Beachvolleyballern (1179/69).
Schließt der sechsfache Ski-Weltcupsieger Marcel Hirscher mit seiner vierten Auszeichnung zum langjährigen Rekordhalter Hermann Maier auf? Oder geben die 380 stimmberechtigten Mitglieder der Sportjournalistenvereinigung Sports Media Austria dem Skisprung-Doppelweltmeister, Weltrekord-Inhaber und heurigen Weltcup-Gesamtsieger Stefan Kraft den Vorzug? Dieses Duell Salzburger Sportler gegen Salzburger Sportler überstrahlte bei den Herren alles. Bei der SN-Leonidas-Gala anlässlich der Wahl zum Salzburger Sportler des Jahres hatte Kraft im heurigen April ein gleiches Duell für sich entschieden.
Die Österreich-Wahl fiel überraschend eindeutig aus. Hirscher erhielt 1542 Gesamtpunkte bei 140 ersten Plätzen und Kraft kam auf 1192 Zähler bei 94 ersten Plätzen. Recht nahe an Kraft kam Tennis-Ass Dominic Thiem (1160/75) heran. Abgeschlagen Basketballer Jakob Pöltl als Vierter (333/11) und Mensur Suljovic (286/8), dessen Erreichung der Endrunde einer mittleren Sensation gleichkam. Der Wiener erreichte die Spitzengruppe der internationalen Darts-Szene.
„Griaß eich nach Wien und nach Österreich. Sportler des Jahres in Österreich zu werden ist gewaltig“, sagte Hirscher und vergaß auch nicht auf den unterlegenen Kraft: „Ich weiß auch, wie es ist, im Publikum zu sitzen und Zweiter zu werden. Es ist unfassbar, was wir immer wieder zusammenbringen in Österreich.“In den Jahren 2013 und 2014 war Hirscher Zweiter hinter Fußballer David Alaba geworden. Für Alaba reichte es diesmal für Platz 17 hinter dem Biathleten Simon Eder.
Den Rekord seines engeren Landsmannes Maier eingestellt zu haben, wollte Hirscher nicht überbewerten: „Es unterstreicht, was man in den letzten Jahren zusammengebracht hat.“Maier hatte von 1998 bis 2001 viermal in Serie triumphiert. Mehr Auszeichnungen in einer der Hauptkategorien erhielt nur Ski-Allzeitstar Annemarie Moser-Pröll, die siebenmal als „Sportlerin des Jahres“geehrt wurde.
Bei den Damen stand fest, dass es eine neue Gewinnerin gibt. Von den fünf Finalistinnen hatte zuvor keine die Auszeichnung erhalten. Als große Favoritinnen galten Super-GWeltmeisterin Nicole Schmidhofer und Snowboarderin Anna Gasser. Gasser siegte mit 1594 Punkten bei 177 ersten Plätzen vor Schmidhofer (914/58). Dritte wurde Leichtathletin Ivona Dadic (526/23).