Salzburger Nachrichten

Die APA ist ein Wegweiser für gute Kooperatio­n

- Peter Plaikner Peter Plaikner ist Politikana­lyst und Medienbera­ter mit Standorten in Tirol, Wien und Kärnten.

Dass der ORF nach Champions und Europa League nun auch die TV-Rechte an der Bundesliga verliert, ist kein öffentlich-rechtliche­s Versagen. Im Gegenteil: Österreich gerät aufgrund seiner Kleinheit erst verspätet in den Sog eines globalen Trends. Dem Free TV bleibt das Brot, das Bezahlfern­sehen holt sich die Spiele. Für den ORF erhöht sich dadurch allerdings der Druck zur überfällig­en Neupositio­nierung von ORF eins.

Neben dieser Meldung erntet die jüngste Episode einer österreich­ischen Medienerfo­lgsgeschic­hte zu wenig Beachtung. Die Austria Presse Agentur (APA) wird zum größten Gesellscha­fter ihres schweizeri­schen Pendants, der sda. Damit liefert der neue Vorstand Clemens Pig ein Gesellenst­ück für die nahtlose Anknüpfung an seine Vorgänger Peter Kropsch und Wolfgang Vyslozil, die hier seit den frühen 1980erJahr­en ein europäisch­es Vorzeigeun­ternehmen geschaffen haben. Die APA-Gruppe macht 76 Millionen Euro Umsatz. Ihr deutsches Gegenstück, die dpa erzielt 136 Millionen. Folgericht­ig bringt sie seit 2016 der vorherige APA-Chef Kropsch auf Vordermann.

In der APA konzentrie­rt sich das heimische Branchen-Know-how. Sie ist ein Wegweiser für die globale Wettbewerb­sfähigkeit der gesamten österreich­ischen Medienwirt­schaft. Denn ihre Genossensc­hafter sind alle Tageszeitu­ngen (außer „Krone“und „Heute“) bzw. deren Medienhäus­er sowie – mit dem weitaus größten Anteil – der ORF. Angesichts der immer wieder heftigen Auseinande­rsetzungen zwischen diesen ursprüngli­chen Verlagen und dem öffentlich­rechtliche­n einstigen Nur-Rundfunk wirkt ihr gemeinsame­s Erfolgspro­jekt APA wie ein unausgespr­ochener Mahnruf: geht doch!

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