„Frauenfußball ist noch immer ein schlafender Riese“
ÖFB-Teamchef Dominik Thalhammer ortet auch in Österreich noch viel Potenzial.
Das Frauen-Fußball-Nationalteam ist in der Gunst der Österreicher mittlerweile obenauf. Die erste Auszeichnung als „Mannschaft des Jahres“soll aber noch lange nicht alles gewesen sein. Dominik Thalhammer sieht im Frauenfußball in Österreich noch großes Potenzial. „Ich glaube, Frauenfußball ist ein schlafender Riese“, erklärte der ÖFB-Frauenteamchef nach der Preisverleihung am Donnerstag in Wien.
Vor vielen Jahren, etwa vor der Eröffnung des Nationalen Zentrums für Frauenfußball in St. Pölten, wäre es laut Thalhammer noch „unvorstellbar“gewesen, dass seine Mannschaft bei der Sportlerwahl zur Nummer eins gekürt werde. „Es sollte eine unglaubliche Motivation für uns sein, hier weiterzumachen“, betonte der ÖFB-Trainer. „Für alle Zuständigen im Frauenfußball in Österreich gilt es, hier weitere Aktionen zu setzen.“
Die EM-Premiere seiner Mannschaft habe das enorme Potenzial gezeigt. „Das hat man im Sommer gemerkt, was hier für ein Hype entstanden ist“, erklärte Thalhammer. Die ÖFB-Auswahl erreichte in den Niederlanden mit nur einem Gegentreffer das Halbfinale. Nun haben die Österreicherinnen auch die erste WM-Teilnahme im Visier. Die Qualifikation wird am 23. November in der Südstadt gegen Israel und fünf Tage später auf Mallorca gegen Spanien fortgesetzt.
Die Frauenauswahl hat jedenfalls die Männer 2017 klar in den Schatten gestellt. Mit Rang drei bei der ersten EM-Teilnahme überhaupt spielten sich Kapitänin Viktoria Schnaderbeck und Co. im Sommer in den Niederlanden in den Vordergrund. Von einem belächelten und wenig beachteten Sport kann keine Rede mehr sein, während der EM war in der Heimat eine Euphorie spürbar.
Die erstmalige Wahl zu Österreichs Mannschaft des Jahres bei der Sporthilfe-Gala kam daher für das als 20. erstmals in den Top 20 der Weltrangliste aufscheinende ÖFB-Team nicht überraschend. Vor allem, da man auch bereits 2016 fast ganz oben gelandet wäre. Da hatte man nach der fixierten ersten EMTeilnahme als Zweiter nur den Seglern Thomas Zajac/Tanja Frank den Vortritt lassen müssen. Die FußballMänner (3. Platz) hatte man schon damals hinter sich gelassen.