Fixplatz in der Königsklasse rückt jetzt immer näher
Österreich liegt in der Fünfjahreswertung des europäischen Verbands vor allem wegen der Punkte von Red Bull Salzburg aktuell auf einem Platz, der 2019 dem Meister Topspiele garantiert.
Bisher blieb für Red Bull Salzburg die Teilnahme an der Königsklasse des europäischen Fußballs, der Champions League, ein Traum. Die Qualifikation zur Teilnahme an der Gruppenphase erwies sich für die Bullen, oft auch nach sehr viel Pech, als zu hohe Hürde. Da Österreichs Serienmeister in den vergangenen Jahren aber in der Folge in der Europa League fleißig Punkte gesammelt hat und auch die Wiener Austria am vergangenen Donnerstag mit dem Sieg in Rijeka für eine Überraschung sorgte, ist plötzlich ein fixer Startplatz in der Königsklasse so nahe wie nie.
Schon nach der Saison 2018/19 könnte Österreichs Meister ohne Qualifikation im Konzert der ganz Großen im europäischen Fußball mitspielen. Nach dem 4:1 der Austria in Rijeka und dem 0:0 von Red Bull Salzburg gegen Konyaspor in der vierten Runde der Gruppenphase der Europa League schob sich die heimische Liga nämlich in der UEFA-Fünfjahreswertung auf den entscheidenden elften Platz. Sollte dieser Rang bis zum Ende der aktuellen Europacup-Spielzeit gehalten werden, wäre das Ticket für die Champions League fix. Sofern sich der Champions-League-Sieger 2019 auch über die nationale Meisterschaft für die Eliteliga qualifiziert. Das war in der Vergangenheit fast immer der Fall. Sichere Startplätze für eine Teilnahme an der Gruppenphase haben jene Nationen, die in der Fünfjahreswertung der UEFA die Plätze eins bis zehn belegen.
Und die Chancen stehen auch gut, dass sich Österreichs Meister 2019 den harten Gang durch die Qualifikation ersparen wird. Denn Red Bull Salzburg ist in Gruppe I der Europa League weiter gut im Rennen, liegt an der Tabellenspitze. Der Aufstieg in das Sechzehntelfinale kann schon in der nächsten Runde im Heimspiel gegen Guimarães fixiert und weitere Punkte für die Fünfjahreswertung können geholt werden. Und der Austria ist nach der Leistung in Rijeka auch gegen Milan und AEK Athen noch der eine oder andere Punkt zuzutrauen.
Aktuell beträgt der Vorsprung Österreichs auf den Zwölften Niederlande zwar nur 0,1 Punkte, allerdings droht Feyenoord (bisher null Punkte in der Champions League) und Arnheim (bisher ein Zähler in der Europa League) nach der Herbstsaison das Aus. Etwas größere Gefahr geht möglicherweise vom 0,875 Punkte zurückliegenden 13., Tschechien, aus, der drei Clubs in der Europa League im Rennen hat. Griechenland muss als 14. mit seinen verbliebenen Vereinen Olympiakos Piräus und AEK Athen 2,05 Punkte auf Österreich aufholen.
Österreichs internationale Vertreter haben in dieser EuropacupSaison bisher beachtliche 5,75 Punkte für die Fünfjahreswertung geholt. Red Bull Salzburg, Austria Wien, Sturm Graz und Altach sind die siebtbeste Nation. Dabei wurden Deutschland, Portugal, die Türkei, die Niederlande, Griechenland oder die Schweiz distanziert.
Salzburg-Trainer Marco Rose will sich mit diversen Rechenspielen vorerst noch überhaupt nicht beschäftigen. Noch haben die Bullen nämlich nichts Greifbares vorzuweisen. „Wir sind noch im Geschäft“, meinte der Deutsche nach dem Remis gegen Konyaspor, mit dem die Bullen den Vorsprung an der Tabellenspitze sogar ausgebaut haben. „Wenn man kein Tor erzielt, kann man auch nicht gewinnen. Dann ist es wichtig, zumindest keinen Gegentreffer zuzulassen. Das ist uns gelungen, weil wir in der Defensive wenig Fehler gemacht haben“, sagte Rose nach dem 13. internationalen Spiel in Folge ohne Niederlage.