Auch Alaba profitiert vom Oldie-Trainer
Seit Jupp Heynckes bei Bayern München wieder als Trainer agiert, steigt auch die Formkurve des Linksverteidigers David Alaba.
Der 72-jährige Jupp Heynckes sehnt sich nach ein wenig Ruhe und Privatleben in der bevorstehenden Länderspielpause. Davor wartet mit dem FC Bayern aber noch eine überaus wichtige Partie. Ein Sieg im Topspiel der deutschen Fußball-Bundesliga heute, Samstag, bei den kriselnden Dortmundern steht zum Abschluss von „Phase 1“seines Trainer-Comebacks auf der Agenda. „Ich lehne es total ab, zu sagen, wir könnten uns bei drei Punkten Vorsprung auch eine Niederlage erlauben. Nein, so einen Gedanken darf man nicht an sich heranlassen“, sagte Heynckes.
Der Coach von Österreichs Nationalspieler David Alaba kann im Liga-Hit, der weltweit in über 200 Ländern live ausgestrahlt wird, mit der aktuell besten Formation antreten, also auch mit den zuletzt angeschlagenen Jérôme Boateng, Mats Hummels und Kingsley Coman, und vor allem mit Robert Lewandowski. Der Torjäger, der gleichauf mit seinem BVB-Konkurrenten Pierre-Emerick Aubameyang die Schützenliste mit zehn Treffern anführt, habe nach einer Überbeanspruchung der Muskulatur und der Spielpause in der Champions League gegen Celtic Glasgow gut trainiert und sei „wieder bei Kräften“, berichtete Heynckes. „Und Robert ist hoch motiviert.“Wie auch Alaba, der unter Heynckes wieder zu alter Stärke zurückzufinden scheint. Das bewies der ÖFBNationalspieler erst vergangenen Dienstag in der Champions League. Mit einem sehenswerten Sturmlauf hatte Alaba den Siegtreffer bei Celtic Glasgow vorbereitet.
Die Bayern wollen die BVB-Krise ausnutzen. Allerdings warnte Heynckes seine Spieler eindringlich, sich vom Negativtrend der Dortmunder blenden zu lassen: „Man darf nicht so naiv dahin fahren und sagen, die Borussia schwächelt und man macht das mit links. Dortmund ist ein Mitfavorit auf die Meisterschaft. Da gilt alles nicht, was vorher war. Gegen Bayern verzeiht das Dortmunder Publikum seinen Spielern alles. Dortmund hat eine spielstarke Mannschaft.“Die sich aber erst gerade ein blamables Heim-1:1 in der Champions League gegen APOEL Nikosia leistete. „Das war überraschend für alle“, sagte Bayern-Chef Karl-Heinz Rummenigge. Trotzdem bleibe der BVB für ihn „die zweitbeste Mannschaft in Deutschland“und das Duell mit der Borussia „der deutsche Clásico“. Rummenigge mahnte darum wie Heynckes: „Ich sage immer, so ein angeschlagener Boxer ist immer gefährlich, dass er dir einen Lucky Punch verpasst.“
Dortmund-Coach Peter Bosz kann der problematischen Situation positive Seiten abgewinnen. „Vielleicht kommt das Spiel zum richtigen Moment. Wir können unser Gefühl drehen. Wenn wir gewinnen, sind wir Tabellenführer. Wir werden dafür alles tun.“Für den Höhenflug der Bayern mit sechs Siegen in sechs Spielen hat Bosz eine Erklärung: „Sie sind zu den alten Werten zurückgegangen.“
Im Freitagsspiel feierte Eintracht Frankfurt einen knappen 2:1-Heimsieg gegen Nachzügler Werder Bremen.