Er ist als Nächster dran
Warum immer mehr Tierarten verschwinden. In der Geschichte der Erde gab es fünf große Artensterben. Jetzt könnte es das sechste Mal so weit sein.
Was richten die Menschen auf der Erde alles an? Diese Frage stellt sich wieder einmal, seit bekannt geworden ist, dass die Zahl der Insekten stark zurückgeht. Man vermutet, dass der Einsatz von Düngern und giftigen Pflanzenschutzmitteln auf den Feldern daran schuld ist. Viele Tierarten haben wir Menschen schon ausgerottet – den Auerochsen, die Labradorente, den Tasmanischen Beutelwolf, die RéunionRiesenschildkröte und noch viele andere.
Der Nächste, den es erwischen wird, ist vermutlich der Kalifornische Schweinswal. Es klingt zwar hart – aber man kann ihm regelrecht beim Aussterben zuschauen. Von ihm gibt es nur noch 30 Exemplare.
Allerdings: Viele kleinere Tierarten kennen wir gar nicht. Deshalb wissen wir auch nicht, wie viele jeden Tag für immer von der Erde verschwinden.
Es hat in der Geschichte der Erde fünf große Massenaussterben gegeben. Das ging jedoch nicht von heute auf morgen. „Zumindest einige dieser Massensterben haben sich über viele Hunderttausend Jahre, möglicherweise Millionen Jahre hingezogen“, sagt Frank Zachos vom Naturhistorischen Museum Wien.
Zum ersten großen Sterben kam es vor rund 440 Millionen Jahren, was den damals lebenden Gliederfüßern arg zusetzte. Das nächste Massenaussterben ereignete sich vor 375 Millionen Jahren – es bedeutete das Ende der Panzerfische. Weitere Massenaussterben ereigneten sich vor 250, vor 200 und vor 65 Millionen Jahren – damals verschwanden die Dinosaurier von der Bildfläche. Ursachen waren natürliche Ereignisse wie Vulkanausbrüche, Klimaänderungen, Veränderungen im Salzgehalt der Ozeane oder Asteroideneinschläge.
Ob wir heute gerade das sechste Massensterben erleben – darüber streiten die Wissenschafter. Sicher ist: „Der Bestand an Wirbeltierarten ist seit den 1970er-Jahren weltweit um 50 Prozent gesunken“, sagt Arno Aschauer von der Naturschutzorganisation WWF.
Sicher ist auch: Für das, was jetzt passiert, ist der Mensch verantwortlich – indem er die Umwelt verschmutzt, Wälder abholzt, Pflanzengifte einsetzt und Treibhausgase in die Luft bläst.