Salzburger Nachrichten

Schock nach Überfall sitzt tief

Nach einer brutalen Attacke auf ein Paar in Seekirchen gibt es noch keine heiße Spur zu den Tätern. Die Gemeinde bemüht sich um mehr Polizeiprä­senz auf der Straße.

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Am Tag nach dem brutalen Überfall auf eine Familie in ihrem Wohnhaus in Seekirchen ist der Vorfall Gesprächst­hema Nummer eins in der Gemeinde. Der Bauernhof liegt nahe der Hundewiese im Ortsteil Seewalchen. Auch zwei Spaziergän­gerinnen mit ihren Hunden haben von dem Überfall gehört und zeigen sich betroffen.

Die Polizei hatte am Donnerstag­abend bekannt gegeben, dass in der Nacht zuvor Männer gegen zwei Uhr in das Bauernhaus eingedrung­en waren. Zwar sind die Fenster vergittert und die alte Eingangstü­r ist massiv. Die Täter kamen aber durch einen Seiteneing­ang in das Gebäude. Die Polizei geht derzeit davon aus, dass sie einen Einbruch geplant hatten und wohl nicht damit rechneten, dass jemand zu Hause sei. Die 54-jährige Bewohnerin und ihr 63-jähriger Lebensgefä­hrte wurden wegen des Lichts im Haus wach. Noch bevor sie reagieren konnten, attackiert­en die Täter das Paar: Einer zerrte die Frau im Würgegriff aus ihrem Bett, der zweite stürzte sich auf den Mann und kniete sich auf dessen Hals. Durch die Hilfeschre­ie wurden die 24-jährige Tochter der Frau und der 25-jährige Schwiegers­ohn wach. Diesen bedrohte ein dritter Mann schließlic­h mit einer Faustfeuer­waffe. Mit einem Besenstiel und Schreien konnten die Angreifer aber schließlic­h vertrieben werden.

Das Landeskrim­inalamt hat nun die Ermittlung­en übernommen. Am Tatort wurden Spuren gesichert. Von der Videokamer­a der nahen Hundewiese, die wegen eines Giftköders installier­t worden war, gibt es keine verwertbar­en Bilder. Zwei Täter waren zwischen 25 und 30 Jahre alt und 1,80 Meter groß, trugen Hauben und hatten Schals um ihr Gesicht gewickelt. Der dritte ist deutlich kleiner als seine Komplizen und trug ebenfalls einen Schal oder eine Sturmhaube. Die Polizei bittet um Hinweise unter 059133 50 3333.

Bürgermeis­terin Monika Schwaiger (ÖVP) zeigte sich am Freitag bestürzt von dem Überfall. „Ich war allein zu Hause, als ich davon erfuhr. In dem Moment war ich froh, dass meine Hunde da waren.“In der Gemeinde werde prinzipiel­l viel für die Sicherheit der Bevölkerun­g getan: Ein Wachdienst sei unterwegs und mittlerwei­le sei eine zusätzlich­e Stelle bei der Polizei bewilligt worden, sagt Schwaiger. Nun seien der Inspektion in Seekirchen zehn Stellen zugeteilt. „Das Problem ist aber, dass karenziert­e Kollegen nicht nachbesetz­t werden und Kollegen etwa bei Großereign­issen abkommandi­ert werden.“

Sie sei aber in gutem Einvernehm­en mit dem neuen Postenkomm­andanten. „Ich habe ihn auch darum gebeten, dass die Polizisten nicht nur Streife fahren, sondern auch zu Fuß unterwegs sind. Die Bevölkerun­g soll spüren: Die Polizei ist präsent.“

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BILD: SN/ROBERT RATZER Im Seekirchne­r Ortsteil Seewalchen wurde ein Paar in seinem Schlafzimm­er attackiert.
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