Tower warnte Flugzeuge in Salzburg vor „Watschen“
Nach dem spektakulären Landeversuch einer Boeing 737-800 der polnischen Enter Air auf dem Salzburger Flughafen am vergangenen Sonntag sind nun weitere Details bekannt geworden. Die Website „The Aviation Herald“hat am Donnerstag Auszüge aus dem Funkverkehr mit dem Tower veröffentlicht. Die Fluglotsen warnten demnach eine andere Maschine kurz nach dem Vorfall vor den Windböen und veranlassten die Besatzung des Flugzeugs zum Abbruch der Landung.
Nachdem an dem stürmischen Sonntagvormittag zunächst einer Maschine der British Airways die Landung geglückt war, wurde das aus Frankfurt kommende Flugzeug der Enter Air unmittelbar vor dem Aufsetzen auf der Landebahn von einer kräftigen Böe erfasst. Die Boeing 737-800 kippte nach rechts, dabei berührte der rechte Flügel beinahe den Boden. Beim Gegensteuern der Besatzung setzte das Flugzeug hart auf der Piste auf. Die Piloten starteten durch und entschieden sich zur Rückkehr nach Frankfurt. Mittlerweile gibt es von dem Vorfall zahlreiche Aufnahmen auf der Videoplattform YouTube.
Kurz nach der abgebrochenen Landung versuchten zwei weitere Flugzeuge die Landung. Während eine Maschine wegen einer Warnung die Landung von selbst abbrach, wurde die Crew des zweiten Flugzeugs vom Tower vorgewarnt: „Bei so zirka 50 Fuß (Anm.: zirka 15 Meter) über Grund kriegen S’ dann ein paar Watschen.“Die Besatzung des Fliegers entschied sich letztlich dazu durchzustarten.
Insgesamt waren laut dem Salzburger Flughafen an dem Tag 14 Flugzeuge von Sturmböen betroffen. Sechs Maschinen mussten umgeleitet werden, drei Flüge waren gestrichen worden.