Salzburger Nachrichten

Heimatfilm jenseits von „Heidi“

Nächste Woche startet das 16. Filmfestiv­al Radstadt – im neuen Kinoraum.

- 8. bis 12. Nov., Zeughaus am Turm; alle Termine unter WWW.DASZENTRUM.AT

RADSTADT. Fragen wir doch einfach diesen Herrn Wikipedia aus dem Internet. Was wirft er aus, wenn man den Begriff „Heimatfilm“in die Suchmaske tippt?

„Die Genre-Bezeichnun­g Heimatfilm ersetzte in den 1950er Jahren den seit 1919 verwendete­n Begriff Volksfilm. Erstmals belegt ist die Bezeichnun­g Heimatfilm für die Jahre 1933/34. Hier diente sie als Kategorisi­erung der Ganghofer-Verfilmung­en ,Die blonde Christl‘ und ,Schloß Hubertus‘. Für die Einordnung des 1950 uraufgefüh­rten Films ,Der Geigenmach­er von Mittenwald‘ wurde von der Kritik zwar noch einmal auf die Vokabel Volksfilm zurückgegr­iffen, der Filmproduz­ent Peter Ostermayr sprach aber im gleichen Jahr ,vom Heimatfilm als seinem Metier‘.“So viel zur Theorie. Jetzt aber zur Praxis.

„Der Heimatfilm ist lebendig, aktuell und internatio­nal“, sagt eine, die es weiß. Nämlich Elisabeth Schneider. Sie stellt mit feinem Gespür seit Jahr und Tag das Programm des Filmfestiv­als Radstadt zusammen. Wobei diesmal der Begriff „Heimat“besonderen Klang hat. Denn das frühere Probelokal der Stadtmusik­kapelle Radstadt wurde als Kino adaptiert und erlebt beim Filmfestiv­al 2017 seinen Probelauf. Offiziell eröffnet wird später. Aber: „Großartig, dass die Gemeinde und das Land damit die Kultur fest im ländlichen Umfeld verankern“, freut sich Schneider.

Sie setzt heuer speziell auf das Filmschaff­en lokaler Salzburger Regisseuri­nnen und Regisseure.

Schneider: „Der sympathisc­he Pinzgauer Richard Rossman zeigt seinen neuen Dokumentar­film ,Äpfel und Birnen‘. Er erzählt von der Kunst des Schnapsbre­nnens und dem Wandel des Bauerndase­ins. Besonders bemerkensw­ert sei die Dokumentat­ion „Quellmalz“des gebürtigen Abtenauers Mike Ramsauer, die sich thematisch eingehend mit der „NS-Volksmusik­forschung“auseinande­rsetzt.

Schneider: „Regisseuri­n Ivette Löcker, geboren in St. Michael im Lungau, beschäftig­t die Übergabe ihres elterliche­n Bauernhaus­es unter komplizier­ten Verhältnis- sen.“Und der junge Salzburger Regisseur Adrian Goiginger zeigt seinen vielfach ausgezeich­neten Film „Die Beste aller Welten“.

Rossmann, Ramsauer, Löcker und Goiginger werden in Radstadt zu Gast sein. 16. Filmfestiv­al Radstadt,

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BILD: SN/ARMANI SERGE GUERAND Richard Rossmann zeigt „Äpfel und Birnen“.
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