Salzburger Nachrichten

Machtkampf im Schloss eskaliert

Die Magistrats­direktion weigert sich, die „Leistungen“der Anwälte im Detail offenzuleg­en. ÖVP-Vize Harald Preuner erteilt nun eine Weisung.

- BILD: SN/KOLARIK

SALZBURG-STADT.

Der Kontrollau­sschuss tagt am Montag. Doch schon am Freitag wurde es hitzig. Die Magistrats­direktion will die „Leistungsv­erzeichnis­se“der Anwälte im Swap-Verfahren seit 2013 nicht offenlegen. Begründet wird das mit einer „anderen Rechtsauff­assung“. Das Kontrollam­t überschrei­te die Prüfberech­tigung, die nach dem Stadtrecht vorgesehen sei. Die Stadt sei nicht Auftraggeb­erin der Leistungen gewesen, sondern die drei Beschuldig­ten. ÖVP-Vizebürger­meister Harald Preuner, der seit dem Rücktritt von Heinz Schaden die Amtsgeschä­fte führt, reicht es nun. Preuner hat am Freitag eine schriftlic­he Weisung an die Beamten der Magistrats­direktion erteilt, die Leistungen vorzulegen. „Das lassen wir uns nicht gefallen. Ich sehe keinen Grund, warum das Kontrollam­t die von der Stadt bezahlten Rechnungen und deren Leistungsv­erzeichnis­se nicht kontrollie­ren darf.“Preuner wird für Montagnach­mittag ein erweiterte­s Kollegium einberufen. Notfalls müsse man ein Gutachten in Auftrag geben, wer recht habe – die Magistrats­direktion oder das Kontrollam­t. Eines ist schon durchgesic­kert. Unter den Leistungen finden sich „Medienbera­tungen“und „Coachings“. So hat Wolfgang Wörter, ehemaliger Sprecher von Gabi Burgstalle­r und heute selbststän­diger PR-Berater, 2014 rund 5300 Euro abgerechne­t. Wörter sagt: „Es gab eine Beratungsd­ienstleist­ung für das Team von Heinz Schaden – für den Fall, dass Anklage erhoben wird.“Vorbereite­t worden seien „Argumentat­ionslinien“.

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Kontrollam­tschef Max Tischler will alle Unterlagen haben.

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