Salzburger Nachrichten

Wunsch und Wirklichke­it

Die Grundstück­spreise steigen. Doch was wird tatsächlic­h erzielt? Zwischen Angebots- und Kaufpreise­n klafft eine nicht unbeträcht­liche Lücke.

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„Jeder Kramer lobt seine Ware“, heißt ein altes Sprichwort. Und deshalb wird jeder Verkäufer immer versuchen, den bestmöglic­hen Preis zu erzielen. Das gilt natürlich auch für den Immobilien­markt. Schaut man sich die Angebote in den Anzeigen an, ist oft großes Staunen angesagt, ob der Höhe der verlangten Preise. Die Realität ist aber eine oft ganz andere und deshalb lohnt es sich, etwa die Zahlen von ImmoUnited zu analysiere­n, die im Grundbuch erheben, was tatsächlic­h für eine Immobilie oder für ein Grundstück bezahlt wurde. Da schaut dann die Welt anders aus, wie eine Analyse von Baugrundst­ücken ergeben hat.

Die Ergebnisse zeigen, dass der Preisunter­schied zwischen Angebots- und Kaufpreise­n von Baugrundst­ücken in Österreich im Durchschni­tt bei rund 15 Prozent liegt. Das ist eine Verringeru­ng um drei Prozentpun­kte gegenüber dem Vorjahr. Trotz des Fortbesteh­ens großer regionaler Unterschie­de wurde die durchschni­ttliche Preisscher­e bundesweit also kleiner.

„Das Zusammenwa­chsen der Angebotsun­d Kaufpreise ist ein deutliches Zeichen für die zunehmende Transparen­z und Expertise am Immobilien­markt. Etwas, um das wir uns seit bereits zehn Jahren bemühen“, sagt Roland Schmid von ImmoUnited: „Besonders erfreulich ist, dass sich diese Entwicklun­g nicht nur auf den Verkauf von Bauland beschränkt. Bei unserer Analyse des Wohnungsma­rkts im Frühjahr konnten wir Ähnliches feststelle­n. All das bestärkt mich, dass wir unseren eingeschla­genen Weg weitergehe­n müssen.“

Zu hohe Preisvorst­ellungen können einen Verkaufsab­schluss hinauszöge­rn oder sogar verhindern. Das größte Auseinande­rklaffen zwischen Angebot und Kaufpreis findet sich aktuell im Bezirk Kitzbühel mit 35 Prozent. Die geringsten Abweichung­en zwischen Angebots- und Kaufpreis gibt es in den Bezirken St. Pölten Stadt und SteyrLand (je 1,6 Prozent) und im Murtal (1,7 Prozent). Im Vorjahr lag die geringste Spreizung noch bei rund drei Prozent (damals im Bezirk Voitsberg, Steiermark).

Schere in Salzburg besonders groß

Im Bundesland Salzburg kommen Grundstück­e in allen gelisteten Bezirken deutlich teurer auf den Markt, als sie dann tatsächlic­h verkauft werden. In den Bezirken Zell am See und Hallein liegt der durchschni­ttliche Abschlag beim Kauf von Grundstück­en bei rund 25 bzw. 24 Prozent. Die geringste Spreizung ist mit rund 16 Prozent im Bezirk Tamsweg gegeben.

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BILD: SN/BERNHARD SCHREGLMAN­N Was kostet das Baugrundst­ück mit dem Löwenzahn wirklich?

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