Preise schaffen Druck
Die Wohnkosten machen Druck auf die Menschen. Eigentum und Miete sind für viele ein finanzielles Problem, das in Salzburg besonders groß ist.
Egal, ob es um die Raten eines Hypothekarkredits geht oder die Miete: Jedem fünften Österreicher – und sogar jedem vierten Niederösterreicher – machen die Wohnkosten Monat für Monat Probleme. Das zeigt eine Umfrage der ING-DiBa Austria. Auch gaben laut Studie fast ein Viertel aller Frauen an, dass die Kosten für ihre vier Wände nur schwer zu stemmen seien. Noch mehr unter Druck stehen demnach Ältere.
Bei der Umfrage gab jeder fünfte Österreicher (genau: 21 Prozent) an, dass ihm die Wohnkosten durchaus Schwierigkeiten bereiten. Damit liegen die Menschen hierzulande zwar im Durchschnitt der insgesamt 13 repräsentativ befragten Länder, aber immer noch deutlich über dem Wert von Deutschland, wo merklich weniger Menschen (14 Prozent) unter den Belastungen leiden.
Innerhalb Österreichs gibt es allerdings große Unterschiede. So gaben 25 Prozent aller Niederösterreicher an, sich mit den Kosten fürs Wohnen schwerzutun. In Vorarlberg hingegen waren es nur sechs Prozent. In Salzburg sind es hingegen auch 25 Prozent, die meinten: „Jeden Monat für die Kredittilgung bzw. die Miete aufkommen zu müssen fällt mir schwer bzw. sehr schwer.“Andererseits ist hier auch die Anzahl jener, die sich mit den monatlichen Wohnkosten leichttun, besonders hoch: Fast jeder zweite Salzburger meinte: „Es fällt mir leicht bzw. sehr leicht.“Damit ist Salzburg das Bundesland mit der größten Kluft, was die Finanzierbarkeit von Wohnen anbelangt.
Schwer tun sich außerdem noch die Steirer und Kärntner (je 22 Prozent gaben an, dass ihre Wohnkosten belastend bzw. sehr belastend seien). Leichter ist die Situation bei den Wienern (19 Prozent), Tirolern (16 Prozent), vor allem aber bei den Burgenländern, wo nur zwölf Prozent sagen, sie würden sich schwertun.
Für mehr Frauen als Männer (22 Prozent der Frauen bzw. 19 Prozent der Männer) sind die Wohnkosten eine deutliche Belastung – wenig überraschend. Überraschend ist allerdings, dass gerade in der Gruppe der 55- bis 64-Jährigen die Belastungen durch Wohnkosten besonders hart empfunden werden: Jeder Dritte (32 Prozent) tut sich schwer bzw. sehr schwer. In keiner anderen Altersgruppe ist das Ergebnis, was die Wohnkosten betrifft, dermaßen negativ.
Luc Truyens, CEO der ING-DiBa Austria: „Dass sowohl Immobilienpreise als auch die Mieten in den vergangenen Jahren stark gestiegen sind, ist bedenklich. Immer mehr Menschen tun sich schwer, ihre Miete zu bezahlen, oder können von einem Eigenheim gar nur träumen.“Wohnen müsse auf jeden Fall finanzierbar sein. „Nicht nur die Politik ist hier gefragt, auch Banken können und sollen etwas tun. Das Engagement kann dabei von der Entwicklung innovativer Finanzierungsmöglichkeiten über günstige, transparente Kredite bis hin zur Finanzbildung reichen, mit Werkzeugen, die es den Menschen ermöglichen, leichter zu kalkulieren und Langfristfolgen besser einzuschätzen“, fordert der ING-DiBa-Chef.