Salzburger Nachrichten

Einblicke in die Zukunft

Dieses Auto ist für zwei Welten geschaffen. Hyundai bietet den Ioniq gleich in drei Varianten an, der Plug-in ist für den Alltag wohl die beste Lösung.

- OTHMAR BEHR

Nur tanken, nur laden oder beides. Hyundai lässt bei seinem Modell Ioniq dem geschätzte­n Kunden die Wahl. Als Benziner mit elektrisch­em Rückenwind steht der Hybrid zur Verfügung, der Elektro kommt ohne Verbrennun­gsmotor aus und der Plug-in verbindet beide Welten. Wer gerne „ein bisserl mehr“elektrisch unterwegs ist und nicht permanent mit düsteren Vorahnunge­n auf die Anzeige der Batterieka­pazität starren will – greift zum Plug-in.

Erfreulich unaufgereg­t wirkt der Ioniq mit Schnittste­llen für Tankrüssel und Stromkabel nicht nur auf den ersten Blick. Hier wird kein Science-Fiction-Larifari zelebriert, hier wird zielgerich­tet in die nähere Zukunft geblickt. Wie derzeit die Dinge liegen, wird es in einigen Jahrzehnte­n keine Alternativ­en zum vollelektr­ischen Antrieb mehr geben. Bis dahin wird und muss aber das Problem der langen Ladezeiten gelöst sein.

Diese gefürchtet­e lange Ladezeit ist beim Plug-in-Ioniq relativ. Rund drei Stunden sind für eine Komplettla­dung nötig. Die Reichweite beträgt dann theoretisc­he 63 km, die mit extremem Fahrstil und mit der Option, ein Verkehrshi­ndernis zu sein, wahrschein­lich auch erreicht werden können. Aber wer persönlich­e Rekorde im Stromspare­n auf vier Rädern anstrebt, sollte zum Elektro-Ioniq greifen. Mit dem Plug-in genießen die Insassen die Vorteile eines Strom-Automobils auf durchschni­ttlichen Pendlerstr­ecken. Je nach Außentempe­ratur und Beladung liegen die E-Praxiswert­e zwischen 30 und 50 Kilometer.

Sind weitere Strecken geplant, empfiehlt es sich gleich, per Knopfdruck von EV (Strom pur) auf HEC (Hybrid-Funktion) zu schalten. Dann kann gefahren werden, so lange die Inhalte der aufgeladen­en Batterie und des Tanks (43 l) reichen. In unserem Fall pendelte sich die Benzinverb­rauchsanze­ige im gemischten Stadt-Land-Betrieb bei 4,7 Liter ein. Das ist ein toller Wert für eine ausgewachs­ene viertürige Limousine mit coupéartig­em Heck. Wer nach Gratis-Stromzapfs­äulen Ausschau hält, kommt wirklich günstig über die Runden.

Das Fahrverhal­ten entspricht dem optischen Eindruck, den das Auto hinterläss­t. Es ist ausgewogen. Die Aufhängung reicht kaum Erschütter­ungen weiter. Bei Zwischensp­rints packen Benziner und E-Motor kräftig zu und die beiden Einheiten bringen die Sechsganga­utomatik nie in Verlegenhe­it. Mit maximal 1401 Litern ist die Ladekapazi­tät trotz der Batterien an Bord erstaunlic­h. In Österreich wurden im September 29.528 Pkw und Kleinbusse zugelassen (minus 1,0 Prozent). Kumuliert über die ersten neun Monate betrug das Plus 7,0 Prozent auf 269.878 Einheiten. In Europa gingen die Zulassunge­n im September um 2,0 Prozent auf 1,47 Mill. Einheiten zurück. Sorgen wegen des Brexit führten in Großbritan­nien zu einem Minus (9,3 Prozent), das Zuwächse in Frankreich, Spanien und Italien nicht wettmachen konnten. Kumuliert über die ersten neun Monate betrug der Anstieg 3,6 Prozent auf 12 Mill. Stück.

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BILDER: SN/OTHMAR BEHR (2) Der Hyundai Ioniq wörtlich genommen als Plug-in, angesteckt zum Laden.

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