Zwei Gesichter einer launischen Diva
Top gegen die Topteams, oft ideenlos gegen die Underdogs: Die Bilanz der Salzburger lässt für das heutige Topspiel in Växjö hoffen.
Das erste Drittel der heimischen EishockeyMeisterschaft ist vorbei – dem Nationalteam steht nun das Vorbereitungsturnier in Innsbruck in dieser Woche bevor, Red Bull Salzburg dagegen der vorläufige Saison-Höhepunkt: Beim schwedischen Tabellenführer Växjö Lakers geht es heute, Dienstag (19 Uhr/live ORF sport+), um den Aufstieg in das Viertelfinale der Champions Hockey League.
Salzburg nahm einen 2:1-Vorsprung am Montag mit auf die Reise nach Südschweden – und ein Statistikdetail, das faszinierend und rätselhaft zugleich ist: Denn gegen die Topteams hat Salzburg in der Liga eine extrem starke Bilanz aufzuweisen (sieben Siege in neun Spielen), gegen die vermeintlichen Außenseiter aus der unteren Tabellenhälfte gab es dagegen meist nur Niederlagen (siehe Faktenbox).
Woran das liegt, das beschäftigt auch Trainer Greg Poss. Dem sind die Fakten nicht neu. „Nein, wir haben das auch schon intern öfters angesprochen und suchen nach einer Lösung“, sagt der Coach, den diese Statistik zwar nicht freut, aber: „Es ist besser so als umgekehrt. Denn das zeigt, welches Potenzial eigentlich in der Mannschaft wäre.“
Auffällig: Gegen starke Teams agiert Salzburg auch defensiv deutlich stärker. Das hat sich zuletzt beim 2:1 in Wien gezeigt, beim 2:1 über Växjö in der Vorwoche und am Sonntag, als man beim KAC 3:0 gewonnen hat und Keeper Bernd Starkbaum ein Shut-out ermöglicht hat. „Das war eine unserer besten Leistungen heuer, gerade weil wir so wenige Torchancen zugelassen haben.“Warum klappt das nicht gegen schwächere Teams? Da fehlen oft zündende Ideen im Angriffsspiel. „Wir können aus der Überlegenheit und aus dem vielen Puckbesitz in solchen Partien nicht immer einen Vorteil ziehen.“Dass dies eine Frage der Motivation sein könnte, bestreitet Poss. „Da will ich niemand etwas vorwerfen. Aber vielleicht geht man unbewusst gegen Topteams näher an die Schmerzgrenze.“In Växjö hat Salzburg auch Stürmerstar Peter Mueller wieder dabei, dagegen fehlen Matt Generous und Dominique Heinrich – und das vermutlich länger. Heinrich wird nach Wirbelsäulenproblemen eine mehrwöchige Pause einlegen, bei Generous (zweite Gehirnerschütterung) soll es bis Ende der Länderspielpause Klarheit geben, wie es weitergeht – offenbar stehen die Varianten Comeback oder Saisonende im Raum.