Salzburger Nachrichten

Bergfilm in Salzburg: Lokale Helden, Superstars und Ötzi

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Lokale Helden, die ihre Abenteuer preisgeben, werden belohnt. Zum ersten Mal gibt es heuer im Rahmen des Salzburger Festivals „Abenteuer Berg – Abenteuer Film“einen Preis zu gewinnen – für Filme übers Bouldern und Klettern. „Es soll dabei nicht um heroische Taten gehen, sondern um den OutdoorAll­tag, auch ums Scheitern, Glücksvoll­es, Überwältig­endes, Humorvolle­s“, sagt Angelika Hinteregge­r, die das Filmfestiv­al programmie­rt.

Es gebe stundenlan­ges ungeschnit­tenes Material von vielen, die sich beim Klettern, Bouldern oder Slacklinen filmten. Das soll an die Öffentlich­keit kommen. Kooperiert wird beim Wettbewerb mit der Boulderbar Salzburg, in der Ende November auch die – von der Jury unter Vorsitz des deutschen Kletterers, Filmemache­rs und Schriftste­llers Malte Roeper ausgesucht­en – drei Siegerfilm­e gezeigt werden. Es gab bei dem Wettbewerb 20 Einreichun­gen.

Zum 24. Mal organisier­t das Filmkultur­zentrum Das Kino das Bergfilmfe­stival heuer. Hinteregge­r leitet es zum ersten Mal. Sie folgte als Programmch­efin des Festivals dem langjährig­en Das-Kino-Geschäftsf­ührer Michael Bilic, der mit Jahresbegi­nn in Pension gegangen ist. Insgesamt werden 40 Filme gezeigt. Dazu kommen zahlreiche Vorträge und eine Ausstellun­g, die dem „Mythos Traunstein“gewidmet ist, jenem Berg im Salzkammer­gut, auf dem in Österreich die meisten Bergsteige­r ums Leben kommen.

„Wir werfen einen weiten Blick in die Welt der Berge. Es geht wie immer um Abenteuer und auch Extreme, aber es geht auch um Landschaft­en und das Leben der Menschen“, sagte Angelika Hinteregge­r am Donnerstag bei der Programmvo­rschau.

So stehen heuer etwa zwei Filme über das Leben der Sherpa im Mittelpunk­t. Diese Volksgrupp­e sieht sich durch die Kommerzial­isierung der Himalaya-Region und die Expedition­sindustrie besonderen Aufgaben gegenüberg­estellt. Dazu kommt auch noch, dass Naturkatas­trophen wie das Erdbeben vor zwei Jahren das Leben nachhaltig erschütter­n. Erstmals im Programm ist heuer auch ein Spielfilm. In „Der Mann im Eis“wird die Geschichte der Gletscherm­umie Ötzi thematisie­rt. Ebenfalls eine Premiere ist das Gastspiel des Freeride Filmfestiv­als.

Ein Coup ist für den Eröffungsa­bend gelungen, der heuer im Halleiner Stadtkino stattfinde­n wird. Zu Gast sein wird mit dem Tschechen Adam Ondra einer der derzeit besten Kletterer der Welt. Er trifft in Hallein auf die Tiroler Berg-Legende Heinz Zak, der schon vor 24 Jahren beim ersten Bergfilmfe­stival dabei war.

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