Für Transportflüge war wenig Zeit
Für die Lieferung von Trinkwassertanks auf die Festung hatte die Hubschrauberfirma ein knappes Zeitbudget. Der Einsatz war seit Monaten geplant.
SALZBURG-STADT. Roman Pichlers Auftritt lässt die Sprengarbeiten im Burghof der Festung Hohensalzburg stoppen. Gemeinsam mit seinen Kollegen von der Bodencrew muss er die anstehenden Hubschrauberflüge vorbereiten. Die Mitarbeiter des Flugtransportunternehmens Heli Austria haben am Donnerstagmorgen nicht viel Zeit, um die Flüge abzuwickeln.
Ihre Aufgabe ist es, neue Trinkwasserbehälter für die Festung zu liefern. Zwei Container mit jeweils 40.000 Litern Fassungsvermögen werden unter dem Burghof der Festung verbaut. Mit vier Flügen sollen die Containerhälften dabei auf die Festung gebracht werden. Das ganze Unterfangen soll zwischen Sonnenaufgang und dem Eintreffen der ersten Festungsbesucher über die Bühne gehen. „Eine Stunde haben wir uns für die Flüge Zeit gegeben“, sagt Pichler.
Der Zeitplan kommt aber schon gleich zu Beginn ins Wanken: Nebel verhindert den um sieben Uhr geplante Start des Superpuma-Transporthubschraubers vom Stützpunkt in St. Johann. Die Transportfirma hat den Einsatz vor Monaten geplant. Bereits im Februar waren Mitarbeiter von Heli Austria auf der Festung, um sich die Örtlichkeit genau anzusehen. Zudem wurden die Tanks gemeinsam mit dem Schlosser begutachtet.
Planung und perfekte Zusammenarbeit zwischen Bodencrew und Flugteam seien unerlässlich, sagt Roman Pichler. Denn der Flug auf die Festung sei durchaus heikel. Um möglichst wenig Abwind auf die Festungsdächer zu verursachen, entschieden sich die Transportprofis für den Einsatz eines Taus mit 80 Metern Länge. „Für den Piloten ist das
„In der Grube hatten wir nur 20 Zentimeter Spielraum.“
eine riesige Herausforderung. Die Containerteile in das Loch im Boden zu bringen ist schwierig: Wir haben links und rechts nur 20 Zentimeter Spiel.“
Mit einer halben Stunde Verspätung kommt der Hubschrauber schließlich am Krauthügel an, wo die Containerhälften bereitliegen. Um acht Uhr kann der erste Flug starten. Dann geht alles sehr schnell. Die Bodencrew nimmt die Teile der Tanks im Burghof in Empfang, dann fliegt der Hubschrauber wieder zum Krauthügel. Die Fluggeräusche
sind in der ganzen Innenstadt zu hören: Auch deshalb wollte die Firma den Einsatz möglichst schnell beenden. 20 Minuten später sind die Tanks auf der Festung, alles lief glatt. „Besser hätte es kaum laufen können“, resümiert Roman Pichler zufrieden.
Als die Bodencrew mit dem Muldenkipper wieder ins Tal gebracht wird, gehen auf der Festung die Sprengarbeiten weiter. Die Wassertanks werden nun verschweißt, dann wird die Grube verschlossen und im Burghof ist wieder mehr Platz für die Besucher. Daneben wird aber noch weiter gearbeitet. Als Nächstes müsse das Loch für die unterirdische Remise geschaffen werden, erklärt Ingenieur Dietmar Hudritsch, der für die Planung der Umbauarbeiten zuständig war. „Auch dafür sind wieder Sprengungen notwendig. Wichtig ist, dass wir die Festungsinnenmauer und den darunter liegenden Fels mit Beton abstützen. Hier ist ja alles denkmalgeschützt.“
Im Frühjahr sind dann die Arbeiten an der Remise abgeschlossen und auch die neue Wasserversorgung kann angeschlossen werden. Die bisherigen Trinkwassertanks werden künftig als Löschwasserbehälter genutzt. In das jetzige Löschwasserbecken wird ein Lift gebaut. Dieser soll von der Hasengrabenbastei auf die Höhe der Museen und des Burghofs führen. Ist der Lift fertiggestellt, wird in die jetzige Remise im Burghof ein Zeughausmuseum gebaut. Das Museum soll Mitte 2019 fertig sein.