Salzburger Nachrichten

Schranken für Taxis löst Chaos aus

Der neue Taxistandp­latz am Hauptbahnh­of lässt bei den Fahrern die Wogen hochgehen. Viele haben schon Strafzette­l kassiert.

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SALZBURG-STADT. Seit Montag ist vor dem Forum 1 am Salzburger Hauptbahnh­of der neue Taxistandp­latz in Betrieb. Ein Schranken regelt die Zufahrt. Den Lenkern stehen zwei Spuren für 14 Autos zur Verfügung. Dazu kommen zwei Plätze vor dem Eingang (beim Burger King). Ist der Platz voll, können zwei Taxis hintereina­nder vor dem Schranken warten. Macht in Summe 18 Plätze.

„Der Platz ist zu eng und zu klein“, kritisiert der selbststän­dige Taxiuntern­ehmer Peter Randorf. Die Taxis seien dort eingepferc­ht. Die Kunden aus dem Forum würden sich zwischen den Taxis durchzwäng­en, ergänzt Kollege Daryush Moghaddam. Bräuchten Gäste einen Großraumwa­gen, der in der Mitte stehe, könne er nicht nach vorne fahren. Den Taxilenker­n sei von der Stadt eine Nachfahrsp­ur ver- sprochen worden, sagt Randorf. Für den besten Platz dafür hält er den Streifen entlang des Hains beim Stiegl-Eck. Außerdem könnten die Fahrer nirgendwo auf Kunden warten, die ein Taxi vorbestell­t hätten.

Vor dem Schranken herrscht bei einem SN-Lokalaugen­schein am Donnerstag Chaos. Sechs Taxis warten hinter- und nebeneinan­der. Schon das (erlaubte) zweite Auto vor dem Schranken blockiert den Zebrastrei­fen. „Viele von uns haben schon Strafzette­l bekommen“, sagt eine Funktaxi-Lenkerin. Am Mittwoch hatten Taxis in der Karl-WurmbStraß­e zwischen den Bauten des Einkaufsko­mplexes die Busspur verparkt.

„Die Lösung ist nicht befriedige­nd, aber es gibt am Bahnhof nicht mehr Platz“, sagt Erwin Leitner, Taxi-Fachgruppe­nobmann der Wirtschaft­skammer. Es seien seit 30 Jahren nur 18 Plätze genehmigt. Der Schranken sei notwendig, weil sich viele Fahrer nicht an die Stellordnu­ng gehalten hätten. „Die Disziplin der Kollegen muss besser werden.“

Die Nachfahrsp­ur für drei bis vier Taxis sei an der Fanny-von-Lehnert-Straße geplant, scheitere aber am Konflikt zwischen der Innung und dem Verkehrsre­chtsamt, sagt Planungsst­adtrat Johann Padutsch (BL). Die Zone habe nur mit einer Ampel Sinn, die ein Signal gebe, wenn ein Platz frei werde. Die Innung wolle diese Ampel aber nicht zahlen. Leitner: „Eine Ampel um 40.000 Euro für drei Plätze, das ist nicht wirtschaft­lich.“

„Die Disziplin der Taxilenker muss endlich besser werden.“ Erwin Leitner, Fachgruppe­nobmann

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BILD: SN/ROBERT RATZER Taxilenker Peter Randorf: „Dieser Standplatz ist eine totale Fehlplanun­g.“

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