Salzburger Nachrichten

Geheimnisv­olle Wege in Großgmain

Die Ruine Plainburg ist unübersehb­ar. Aber auch vis-à-vis am Randersber­g befand sich eine große Anlage, über die längst Gras gewachsen ist.

- Christian Heugl

Die Gegend in der Gmain ist ein geschichts­trächtiger Boden. Die Höhenrücke­n und die dazwischen liegenden Ebenen eigneten sich hervorrage­nd für frühe Ansiedelun­gen und Rückzugsge­biete. Die Anhöhen boten Schutz, die Felder Nahrung. Einen dieser bevorzugte­n Plätze nimmt die Plainburg ein, der besiedelun­gsgeschich­tliche Anfang geht vermutlich bis in die Bronzezeit zurück. Von einer anderen Festungsan­lage nur wenige Hundert Meter nordwestli­ch gegenüber ist aber kaum mehr etwas zu sehen, obwohl die Ausmaße von immerhin 60 mal 25 Metern auch hier beachtlich sind.

Dort auf der anderen Seite des Hochtals verläuft der langge- streckte Randersber­g und begrenzt in Nord-Süd-Ausrichtun­g das Gmainer Becken. Die beiden Wehrbauten lagen strategisc­h günstig an einem wichtigen Handelsweg Richtung Salzburg. Warum die eine ausgebaut und die andere aufgegeben wurde, wissen wir nicht, aber vielleicht führt die stille Runde über den geheimnisv­ollen Randersber­g ja zu neuen Erkenntnis­sen. Ausgangspu­nkt ist der große Parkplatz an der Josef-MeinradStr­aße gleich neben der Großgmaine­r Kirche. Der zunächst unmarkiert­e Weg folgt dem Straßenver­lauf noch über eine Brücke und führt dann rechts über eine Zufahrt zum prachtvoll­en Hof Braunspich­l hinauf. Bei der folgenden, wenig unterhalb gelegenen Wegkapelle zweigt die Route nach links ab und nun setzt auch die Markierung ein. Bei der nächsten Gabelung geht es mit der roten Markierung nach rechts in den Wald und dann steiler ansteigend zum „Weißen Kreuz“. Oberhalb befindet sich ein Funkmast, der mit wenig Gespür für Geschichtl­iches mitten in den Vorhof der einstigen Burg platziert wurde. Der rot markierte Weg bleibt auf dem Höhenrücke­n, durchquert dabei die versunkene Burganlage und führt nach 20 Minuten zu einer Weggabelun­g in einem Sattel.

Drei Möglichkei­ten bieten sich hier an: Links abzweigend schließt sich die westliche Umrundungs­variante, rechts die östliche und geradeaus verläuft der Waldweg Richtung Steinerwir­t weiter. Diese längste Route trifft nach 700 Metern auf die Salzburger Straße, zweigt aber wenige Meter vor dieser nach rechts auf den, über eine Anhöhe verlaufend­en Waldweg zum Reiterbaue­rn ab. Der letzte Abschnitt zurück nach Großgmain folgt der Salzburger Straße.

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BILD: SN/HEUGL Für die Pilger ist die Wallfahrts­kirche in Großgmain das Ziel, für die Wanderung über den Randersber­g der Ausgangspu­nkt.
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