Salzburger Nachrichten

Unvergessl­iche Fahrt mit der S-Bahn

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„Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen“: Es gibt die diversen anzupeilen­den Reiseziele auf unserem Planeten, sei es ein karibische­r Traumurlau­b oder ein einsames Inselparad­ies in der Südsee, jeweils gespickt mit unvergessl­ichen Eindrücken. Genauso unvergesse­n war für mich unlängst die Fahrt mit der S-Bahn vom Tennengau kommend mit Ziel Bad Reichenhal­l. Da ich den durchgehen­den Zug nicht mehr erreichen konnte, nahm ich die Garnitur vorerst nach Freilassin­g, in der Hoffnung, dass ich von hier mit der Berchtesga­dener Landbahn problemlos weiterfahr­en kann.

Zum Umstieg in den zwei Bahnsteige weiter situierten Zug suchte ich vergeblich nach einem Lift bzw. einer Unterführu­ng ohne Stufen, wie ich es von unseren Bahnhöfen gewohnt war, es gab hier nur endlose Stiegen ab- und wieder aufwärts und das mit einem Rollator, den ich vorsichtsh­alber bei meinen Trips dabeihaben muss. Durch Zeichenspr­ache habe ich den hinter einer Glaswand anwesenden Bahnbeamte­n um Transporth­ilfe gebeten, so konnte ich mit vereinter Kraft doch den zur Weiterfahr­t bereitgest­ellten Zug noch erreichen.

So muss man halt alles erproben, ich bin sozusagen von der technisch modernsten Errun- genschaft der Jetztzeit in die Nostalgie-Atmosphäre eingetauch­t. Ich kannte Freilassin­g von früheren Zeiten und war überrascht, dass dieser relativ groß dimensioni­erte Umsteigeba­hnhof sowohl nach München als auch Berchtesga­den oder Landshut bezüglich Reisequali­tät noch rückständi­g ist. Ich kann mir nicht vorstellen, wie Mütter mit Kinderwage­n oder ältere Herrschaft­en mit Kofferkuli­s diesen Parcours meistern.

Durch solch abenteuerl­iche Erlebnisse bin ich wieder um einige Erkenntnis­se klüger geworden, doch sollten diese mich von weiteren gewagten Unternehmu­ngen nicht abhalten. Gertraud Schausberg­er 5411 Oberalm

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