Salzburger Nachrichten

Wer macht jetzt den Janko?

Mit Teamchef Franco Foda beginnt auch eine neue Ära für die Torjäger im Nationalte­am.

- GERHARD ÖHLINGER

Noch lebt die Hoffnung, dass die große Teamkarrie­re des Marc Janko nicht schon vorbei ist. Der neue Teamchef Franco Foda verzichtet vorerst auf den besten ÖFB-Stürmer der vergangene­n Jahre. Für den 34Jährigen, der bei Sparta Prag einige Anlaufschw­ierigkeite­n hatte, soll die Tür zum Team aber weiter offen stehen.

Für künftige Erfolge wird es Tore brauchen, aber wer soll sie schießen? Jankos potenziell­e Nachfolger, die noch bis Sonntag im Trainingsl­ager in Marbella schwitzen und am Dienstag in Wien auf Uruguay treffen, werden in jedem Fall an ihm gemessen werden. Er traf zuverlässi­g, auch ohne Spielpraxi­s oder nach Anreise aus Australien. 66 Länderspie­le mit 28 Toren sind die Richtmarke, 19 Treffer gelangen ihm allein in der Ära Koller.

Der Ex-Teamchef vertraute dem 1,96-Meter-Riesen in allen Lebenslage­n. Konkurrent­en hatten es dadurch umso schwerer. Koller selbst haderte mit dem Stürmerman­gel: „Ich sehe in der österreich­ischen Liga nur Ausländer, die viel treffen.“

Torgefährl­iche Flügelspie­ler wie Marko Arnautovic oder Martin Harnik sowie Standard-König David Alaba kompensier­ten das Manko. Aber am Anspruch, „Austria’s Next Goalgetter“zu werden, scheiterte­n etliche von A wie Alar bis Z wie Zulechner (siehe Kasten rechts). Deni Alar bekommt nun im reifen Alter von 27 Jahren eine weitere Chance. Dass ihn Franco Foda als Clubtraine­r von Sturm Graz gut kennt, ist sicher kein Nachteil. Alar hat aber auch mit Leistung überzeugt: Nicht zuletzt dank seiner bislang neun Saisontore liegen die Grazer auf Platz eins, er selbst ist mit Salzburgs Munas Dabbur Führender in der Schützenli­ste.

Im Gegensatz zu Alar haben zwei weitere Kandidaten schon einige Praxis im Nationaltr­ikot. Guido Burgstalle­r brauchte 13 Spiele bis zu seinem ersten Treffer beim 3:2-Sieg gegen Serbien Anfang Oktober. Burgstalle­r lobte die „neuen Ideen“von Foda und dass es „jetzt ganz andere Trainingsi­nhalte“gebe.

Fünf Kurzeinsät­ze unter Koller waren noch zu wenig Zeit für Michael Gregoritsc­h, um seine Qualitäten unter Beweis zu stellen. Beim FC Augsburg befindet sich der Steirer in Hochform, im U21-Team deutete er mit 20 Treffern in 29 Spielen für Österreich sein Potenzial an. Gut Ding braucht eben manchmal Weile: Marc Janko war schon 25, als er sein erstes Länderspie­ltor erzielte. Gregoritsc­h ist erst 23 …

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BILD: SN/GEPA An der Torbilanz von Marc Janko wird die nächste Generation der ÖFB-Torjäger gemessen. Im Bild: Marcel Sabitzer und Guido Burgstalle­r.

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