Salzburger Nachrichten

Viele Wünsche an die Regierungs­verhandler

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Die Koalitions­verhandlun­gen von ÖVP und FPÖ gingen Freitagnac­hmittag in eine weitere Runde. Neben ihrer eigenen Regierungs­agenda müssen sich die Verhandler auch mit den Wünschen auseinande­rsetzen, die von außen an sie herangetra­gen werden. Die Landeshaup­tleute beispielsw­eise wollen die Kompetenza­ufteilung mit dem Bund neu regeln sowie Doppelglei­sigkeiten abschaffen. Entspreche­nde Vorschläge wurden am Freitag in Feldkirch bei der Landeshaup­tleutekonf­erenz verabschie­det.

Laut dem Vorsitzend­en der LHKonferen­z, Vorarlberg­s Markus Wallner, machten die Länder der künftigen Bundesregi­erung ein „Angebot zur Reformpart­nerschaft“. Man schlage vor, den Paragrafen 12 der Bundesverf­assung, der die Grundsatzg­esetzgebun­g durch den Bund festlege und die Ausführung­sgesetzgeb­ung den Ländern überlasse, zu streichen. Was eine mögliche ORF-Reform betrifft, bestehen die Länder darauf, dass jedes Land seinen eigenen Stiftungsr­at behält.

Gegen das angeblich von FPÖ und ÖVP verhandelt­e Aus für das generelle Rauchverbo­t ab Mai 2018 formiert sich Widerstand. Noch-Gesundheit­sministeri­n Pamela Rendi-Wagner erklärte, die rauchfreie Gastronomi­e, „die 2015 von der ÖVP und Sebastian Kurz mitbeschlo­ssen wurde“, sei aus gesundheit­spolitisch­er Sicht ein Erfolg. „Ein Zickzackku­rs der ÖVP wäre ein massiver Rückschrit­t.“Die Rauchverbo­te in anderen Ländern zeigten einen positiven Trend bei Atemwegser­krankungen, Herzinfark­ten und Frühgeburt­en. Krebshilfe-Präsident Paul Sevelda bezeichnet­e eine Lockerung des Rauchverbo­ts als „völlig unverständ­lich und medizinisc­h unverantwo­rtlich“.

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