Salzburger Nachrichten

Moskaus Medien haben politisch große Reichweite

Die russische Sicht auf die Welt ist auf dem Balkan omnipräsen­t.

- SN, dpa

Kroatische Medien schwärmten: Russische Waffenbaue­r hätten das Präzisions­gewehr SVLK-14S Sumrak entwickelt, das mit einem Treffer über 4210 Meter einen „Weltrekord“erzielt habe. Im Streit um die verweigert­e Auslieferu­ng des französisc­hen Hubschraub­erträgers „Mistral“an Russland informiert­en serbische Medien, das jetzt entwickelt­e Landungsbo­ot „Priboi“stelle „Mistral“deutlich in den Schatten.

Die Quelle dieser „Nachweise“für die angebliche Überlegenh­eit russischer Waffentech­nik: die Nachrichte­nagentur „Sputnik“. Während die USA und die EU „Sputnik“und seinen Bruder „RT“(einst Russia Today) als gefährlich­es Propaganda­instrument Russlands einstufen, beharrt Moskau darauf, es handle sich um seriöse Informatio­nsquellen.

Neben Deutsch verbreiten die beiden Medien ihre Beiträge auch in serbischer und kroatische­r Sprache. Zeitungen und Internetpo­rtale in Kroatien, Serbien, Bosnien-Herzegowin­a oder Mazedonien übernehmen das kostenlose Material regelmäßig und meist eins zu eins unkommenti­ert. So erreichen Moskauer Positionen immer wieder große Bevölkerun­gsgruppen auf dem Balkan.

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