Salzburger Nachrichten

Höflichkei­t wird zur Floskel

- Martin Behr

„Und schöne Grüße daheim!“„Servus und schöne Grüße der Mama.“„Also, bis bald und schöne Grüße an alle.“„Baba und liebe Grüße an die Kinder!“Schöne beziehungs­weise liebe Grüße ausrichten liegt im Trend. Nimmt man die Aufforderu­ngen ernst, hat man ganz schön viel zu tun im Alltag. Glückliche­rweise wird in der Praxis nur selten kontrollie­rt, ob die Grüße auch tatsächlic­h überbracht worden sind. Denn: So mancher Grußwunsch erreicht den Adressaten nicht. Fast hat es den Anschein, als sei ein Akt der Höflichkei­t zum unverzicht­baren Teil eines Verabschie­dungsritua­ls geworden. Oder: zur Floskel. Egal ob am Ende eines Telefonats oder eines persönlich­en Treffens: „Und schöne Grüße...“gehört dazu. Schöne Grüße!

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