Salzburger Nachrichten

Keine Münzen mehr für die Caritas

Organisati­on verliert exklusives Recht auf Geld aus dem Trevi-Brunnen.

- SN, APA

Die Caritas hat ihr exklusives Recht auf die Münzen verloren, die Touristen in den römischen TreviBrunn­en werfen. Bis 31. März wird die Caritas das Geld aus dem römischen Brunnen noch bekommen, bis dann will die Gemeinde Rom entscheide­n, wie die Münzen künftig verwendet werden.

Der kürzlich restaurier­te TreviBrunn­en ist ein Touristenm­agnet. Im Vorjahr haben Besucher aus der ganzen Welt Münzen im Wert von 1,4 Millionen Euro in das Becken des barocken Bauwerks geworfen. Heuer soll der Betrag noch höher sein. Die Stadt Rom versprach, das ins Wasser geworfene Geld werde weiterhin für humanitäre Projekte verwendet. Seit 2001 bekam die Caritas die Münzen. Rom-Liebhaber kennen den Brauch. Jeder Urlauber, der sichergehe­n möchte, in die Ewige Stadt zurückzuke­hren, muss eine Münze – mit dem Rücken zum Wasser stehend – über die Schulter in den Trevi-Brunnen werfen. Der lukrative Aberglaube­n existiert seit Jahrzehnte­n. Wöchentlic­h sammelt das Personal der Stadt das Geld und spendet es der Caritas. In Federico Fellinis Film „La Dolce Vita“nehmen Anita Ekberg und Marcello Mastroiann­i ein nächtliche­s Bad im Brunnen. Diese Szene trug zur großen Beliebthei­t des Brunnens bei.

Wöchentlic­h sammeln Mitarbeite­r der Stadt Rom das Geld ein und spenden es der Caritas. Der TreviBrunn­en lukriert dabei mehr Geld als so manches Museum der Metropole. Das nationale römische Museum muss sich etwa mit Jahreseinn­ahmen in Höhe von 1,1 Millionen Euro „begnügen“.

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BILD: SN/APA/AFP/MESSANA Der Trevi-Brunnen.

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