Mit Jammern Wahlen gewinnen
Aus Leserbriefen und Wortmeldungen, auch aus ÖVP-Kreisen, erkennt man immer mehr, dass es vielen Menschen erst jetzt bewusst wird, was da am 15. Oktober eigentlich passiert ist. Und als älterer Mensch stellt man natürlich Vergleiche an mit großen Staatsmännern, welche das wichtigste Amt in unserer Republik, nämlich das des Bundeskanzlers, ausübten. So ist mir Julius Raab als Staatsvertragskanzler in Erinnerung ebenso wie Bruno Kreisky mit seinem mutigen Reformwerk, von dem viele noch heute profitieren. Und was steht uns jetzt ins Haus? Ein 31-jähriger Studienabbrecher, der sich vor der Kamera zwar als recht brav gibt, sich aber anmaßt, die Republik umkrempeln zu wollen, weil ja alles so schlecht ist.
Mit Jammern auf hohem Niveau kann man Wahlen gewinnen und eine Regierung bilden, überhaupt dann, wenn man den willigen Koalitionspartner zur Verfügung hat. Hingegen bringen positive Meldungen wie gute Wirtschaftsdaten und eine sinkende Arbeitslosigkeit offensichtlich nichts.
Auf gut Wienerisch könnte man sagen: „Weit hammas bracht!“Wilhelm Hrebicek 5582 St. Michael