Gastein: Land geht in Offensive
LH Haslauer kommt zur Bürgerversammlung. Felsentherme ist bald fertig.
Der Kauf der drei Häuser am Straubingerplatz durch das Land Salzburg bleibt Gesprächsthema Nummer eins in Bad Gastein. Nun wird das Land noch einmal offensiv, um die Bevölkerung genauer zu informieren.
„Über die aktuelle Situation im Zentrum“wird Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) gemeinsam mit seinem Parteikollegen Bürgermeister Gerhard Steinbauer den Bürgern berichten: am Donnerstag, 23. November, ab 19.30 Uhr im Gemeindesaal. Projektentwickler Erhard Grossnigg dürfte bei diesem Termin nicht dabei sein.
Die drei Häuser, das Hotel Straubinger, das Badeschloss und das Postgebäude, habe er selbstverständlich längst besichtigt, sagt der Sanierer. Grossnigg ist Projektpartner des Landes. Seine Aufgabe ist, in den nächsten zwei Jahren Investoren und Betreiber für eine (gesundheits)touristische Nutzung der leer stehenden Gebäude zu finden.
Bad Gastein liege auf 1000 Metern und habe einen Ganzjahrestourismus, betont Grossnigg. „Es hat die Therme und eine schöne Umgebung.“Das lasse sich besonders für Gesundheit, Schönheit und Körperpflege nutzen.
Kritiker haben sich schon gefragt, wie viel Honorar der Projektentwickler für seine Arbeit erhalten wird. Grossnigg bekomme gar nichts, ließ der Landeshauptmann auf SN-Anfrage mitteilen. Er sei auch nicht beteiligt.
Allerdings hat der Unternehmer ein Eigeninteresse an der Re- vitalisierung des historischen Zentrums, weil er für die Familienprivatstiftung des Großindustriellen Hans Peter Haselsteiner das Haus Sponfeldner erworben hat, das auf der anderen Seite des Gasteiner Wasserfalls liegt.
Geschäftsführer der operativen Firma, der Straubingerplatz Immobilien GmbH, einer 100prozentigen Tochter des Salzburger Wachstumsfonds, ist der Strabag-Baumeister Alfred Pirker – womit sich wieder der Kreis zu Ex-Strabag-Chef Haselsteiner schließt.
Nach dem Wintereinbruch und der Verzögerung zum Beginn der Woche konnten am Donnerstag die dringendsten Sanierungsarbeiten an den Dächern der Hotelruinen am Straubingerplatz beginnen. Am Freitag hat Ortschef Steinbauer in einem Bürgermeisterbrief geschrieben, dass es nach jahrelangen Bemühungen gelungen sei, den „Gordischen Knoten“zu lösen und „den ersten wesentlichen Schritt für die Wiederbelebung unseres Zentrums zu setzen“.
Ein anderes Projekt, das dem Kurort dient, wird die Gemeinde selbst mit Ende November abschließen können. Es ist der dritte und letzte Bauabschnitt der Sanierung und Neugestaltung der Felsentherme.
Laut Gemeinde werden mit einem Energieoptimierungsprojekt der Firma Siemens die Technik (Steuerung, Pumpen usw.) auf den neuesten Stand gebracht, die Glasfassade erneuert und das Sportbecken generalsaniert. Die Kosten betragen 1,54 Millionen Euro und werden über die dadurch erzielte und von Siemens vertraglich garantierte Energieeinsparung finanziert. Die Arbeiten haben Mitte September begonnen und sollen rechtzeitig vor Beginn der Wintersaison abgeschlossen werden. „Wir sind genau im Zeitplan“, sagt Steinbauer. Die notwendige Testphase für die erneuerte Technik werde etwa 14 Tage dauern.
„Wir sind bei der Sanierung der Felsentherme genau im Plan.“ „Bad Gastein ist ganzjährig für die Gesundheit zu nutzen.“