Salzburger Nachrichten

Käsewelt: Gemeinde ist gegen 24 Wohnungen

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Die Immobilien Bauträger AG (IBT) von Franz Modrian hat Mitte 2016 in Schleedorf die Käsewelt, eine ehemalige Schaukäser­ei, von der SalzburgMi­lch gekauft. Seither wird mit der Gemeinde um die Nutzung des Gewerbebau­s (2900 m2 Gesamtfläc­he) gerungen. Heuer im Februar hat die IBT Pläne zum Umbau in 24 Eigentumsw­ohnungen eingereich­t. Investitio­nssumme: sechs Mill. Euro.

Seither herrschte aber Stillstand: Denn die Gemeinde hat vorsorglic­h eine Bausperre über das Areal verhängt, wie Bgm. Hermann Scheipl (ÖVP) bestätigt: „Als das Bauansuche­n hereinkam, war ein Bebauungsp­lan für dieses Gebiet in Arbeit. Wir haben die Bausperre beschlosse­n, um die wichtigen Fakten trotzdem prüfen zu können.“

Bei der Gemeindeve­rtretung vergangene­n Dienstag wurde die Bausperre aber einstimmig aufgehoben. Denn Modrian erachtete sie von Anfang an als rechtswidr­ig, wie er sagt: „Ich will, dass unser Projekt endlich behandelt wird, wie es im Gesetz steht.“

Das sagt der Bürgermeis­ter zu – bleibt aber bei seinen Kritikpunk­ten: „24 Wohnungen sind relativ viel. Da müssten wir auch bei der Infrastruk­tur, speziell beim Kindergart­en, ausbauen.“Lieber sei der Gemeinde daher eine Abspeckung auf 16 bis 18 Wohnungen; ansonsten würde die Umgebung mit parkenden Autos zugepflast­ert. Scheipls nächster Kritikpunk­t: „Es sind im Projekt keine Grünfläche­n, keine Bäume und kein Spielplatz vorgesehen.“Die Gemeinde schlage daher vor, „das Gebäude abzutragen und stattdesse­n zwei Gebäude neu zu bauen – mit hochwertig­eren Wohnungen, die dem Ortsbild entspreche­n“. Weiterer Wunsch sei, bei so einem Neubau auch Flächen für einen Nahversorg­er zu integriere­n.

„Wir schlagen vor, das Gebäude abzutragen und neu zu bauen.“

Modrian wurde vom Bürgermeis­ter über den Beschluss informiert, wollte sich aber zu seinen künftigen Plänen noch nicht festlegen: „Wir haben noch nicht geprüft, ob sich das Projekt, das günstige Preise bieten soll, auch mit zwei Neubaukörp­ern realisiere­n lässt. Denn ein Neubau ist spürbar teurer.“24 Wohnungen halte er für angemessen. Als Alternativ­e werde er aber auch prüfen, „ob wir im Altbau ein Geschäft unterbring­en könnten“. Die Frage sei auch, ob sich ein Betreiber für den Nahversorg­er finde. Modrian: „Eine Möglichkei­t wäre, dass die Gemeinde Hauptmiete­r wird für das Geschäft oder die Ausfallsha­ftung trägt.“

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Hermann Scheipl, Bürgermeis­ter

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