Salzburger Nachrichten

Abfahrer David Poisson ist tödlich verunglück­t

Der Skiweltcup trauert um den Franzosen, der bei einem Trainingss­turz in Kanada ums Leben kam.

- SN, APA

Der Skisport und der französisc­he Verband im Speziellen ist am Montag erneut von einem tödlichen Trainingsu­nfall geschockt worden. 16 Jahre nach dem Sturz mit Todesfolge von Regine Cavagnoud in Österreich kam ihr Landsmann David Poisson in Kanada ums Leben. Dem 35-Jährigen wurde im Training in Nakiska/Alberta in Kanada ein Sturz zum Verhängnis, näheres war vorerst nicht bekannt.

Der größte Erfolg des Speed-Piloten war der Gewinn von WM-Bronze in der Abfahrt 2013 in Schladming. Er landete hinter dem Norweger Aksel Lund Svindal und dem Italiener Dominik Paris, schnappte dem Steirer Klaus Kröll um 38/100 den Podestplat­z weg. Im Weltcup schrieb Poisson zuletzt am 21. Jänner in Kitzbühel beim Sieg von Paris als Zwölfter an. Eine Woche später schied er in den zwei Rennen in Garmisch aus.

In Nakiska bereitete sich Poisson mit den anderen Abfahrern des französisc­hen Verbandes (FFS) auf die ersten Speed-Weltcupren­nen des Winters am letzten NovemberWo­chenende in Lake Louise vor. In einer FFS-Mitteilung äußerte sich Präsident Michel Vion geschockt. „Niedergesc­hmettert von dieser Nachricht. Wir nehmen am Schmerz seiner Angehörige­n in diesem schwierige­n Moment teil.“Auch der Österreich­ische Verband verlieh seinem Mitgefühl Ausdruck. „Das österreich­ische Ski-Team ist zutiefst erschütter­t. Unsere Gedanken und unser Mitgefühl sind bei der Familie und der französisc­hen Equipe“, hieß es auf Twitter.

Poisson, Olympia-Siebenter in der Abfahrt 2010 in Vancouver, stammte aus der Region Annecy in der Nähe der Schweizer Grenze, schaffte den großen Durchbruch trotz WM-Bronze aber nie ganz. Im Weltcup war er nur einmal, im Dezember 2015 in Santa Caterina, auf dem Podest gestanden.

Cavagnoud war am 31. Oktober 2001 in der Universitä­tsklinik Innsbruck ihren Verletzung­en erlegen. Die hatte sich die damalige Super-G-Weltmeiste­rin zwei Tage zuvor während des Trainings bei einer Kollision mit dem deutschen Nachwuchst­rainer Markus Anwander auf dem Pitztaler Gletscher zugezogen.

Poisson war Vater eines eineinhalb­jährigen Sohnes. Sein eigener Vater war erst vor 15 Tagen verstorben. Poisson ist der vierte französisc­he tödlich verunfallt­e Speed-Fahrer der Nachkriegs­zeit. 1970 brach sich Michel Bozon in der Abfahrt von Megeve das Genick. Michel Dujon kollidiert­e 1975 in Val d'Isère mit einem Masten und zog sich tödliche Verletzung­en zu.

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BILD: SN/AP David Poisson wurde 35.

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