Pinzgauer Entwicklung reduziert Bahnlärm
Bahnsteigkante der Firma Rieder wurde erstmals in einem deutschen Bahnhof eingebaut.
Mit immer neuen Entwicklungen versucht die Firma Rieder Beton in Maishofen den Lärm in den Griff zu bekommen. Eine ist die hochabsorbierende Bahnsteigkante. Nach dem Hauptbahnhof in Wien wurde diese nun erstmals auch in Deutschland eingesetzt, und zwar im Bahnhof Töging am Inn im Landkreis Altötting.
Die Elemente am 220 Meter langen Bahnsteig wurden anlässlich der Modernisierungsarbeiten an der Südostbayernbahn eingebaut. Die Rieder-Entwicklung ist die einzige in Deutschland zugelassene hochabsorbierende Bahnsteigkante. Für den guten Schallschutz sorgen die Wellenform und das Material Holzbeton mit seiner porösen Oberfläche. Dadurch wird anders als etwa bei glatten Betonflächen der Schall nicht zurückgeworfen sondern verschluckt.
Die absorbierende Bahnsteigkante wirkt dort, wo der Bahnlärm erzeugt wird, nämlich bei den Rädern, so das Unternehmen. Auf diesem Prinzip hat Rieder für den Bereich außerhalb der Bahnhöfe auch schon eine niedrige Lärmschutzwand entwickelt. Sie ist nur etwa einen Meter hoch, verstellt den Passagieren nicht die Aussicht und ist nicht so ein großer Eingriff in die Landschaft, schützt aber genauso. Auch diese Wände sind in Deutschland schon im Einsatz. Wie viel Lärm die neue Bahnsteigkante genau schluckt, wurde in Töging gemessen. „Der Prüfbericht kommt in der nächsten Woche“, sagt Rieder-Sprecherin Marina Latini. Bei anderen Versuchen wurde gemessen, dass Holzbeton den Lärm um bis zu 47 Dezibel verringern kann. Eine Verringerung von zehn Dezibel entspricht einer Halbierung der Lautstärke.