Salzburger Nachrichten

Verhandler pilgern in die Hofburg

Van der Bellen übt Kritik und lässt sich über Verhandlun­gsstand briefen.

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Die Steuerungs­gruppe der schwarz/türkis-blauen Koalitions­verhandler mit den Parteichef­s Sebastian Kurz (ÖVP) und HeinzChris­tian Strache (FPÖ) an der Spitze begibt sich heute, Freitag, in die Hofburg, um Bundespräs­ident Alexander Van Bellen über erste Zwischener­gebnisse der Koalitions­verhandlun­gen zu berichten. In der Folge wollen Kurz und Strache auch vor die Presse treten.

Für das Treffen mit den Koalitions­verhandler­n kürzt der Bundespräs­ident sogar seinen Besuch bei Papst Franziskus im Vatikan ab. Dort hatte Van der Bellen zuletzt kritisch Stellung zu den laufenden Regierungs­verhandlun­gen genommen. Dem Bundespräs­identen fehlt dabei bisher das „Neue“. – „Darauf warte ich noch“, sagte Van der Bellen. Das Ziel, Steuern zu senken, sei beispielsw­eise schon früher des Öfteren Thema gewesen. Und dass die Flüchtling­sfrage bei den Verhandlun­gen aktuell geblieben sei, wundert den Bundespräs­identen, weil das Thema auf Österreich bezogen derzeit im Griff sei.

Dass Van der Bellen letzte Woche erklärt haben soll, FPÖ-Generalsek­retär Harald Vilimsky und den Wiener FPÖ-Vizebürger­meister Johann Gudenus nicht als Minister akzeptiere­n zu wollen, nimmt Vilimsky demonstrat­iv gelassen. Es gebe dazu zwar noch kein verifizier­tes Zitat Van der Bellens, aber wenn dem so sei, „nehme ich es zur Kenntnis“, sagte Vilimsky im Ö1-„Mittagsjou­rnal“.

Bei den Freiheitli­chen gebe es viele geeignete Persönlich­keiten für Ministeräm­ter, dies sei aber Gegenstand interner Beratungen, meinte Vilimsky. Der Bundespräs­ident habe das Recht, jemanden zurückzuwe­isen. Kritik an Van der Bellen kam Vilimsky nicht über die Lippen.

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