Wozu Karten, wenn es Mobiltelefone gibt
Das Mobiltelefon ist unser ständiger Begleiter, es wird zunehmend zum Bezahlen und auch für Bankgeschäfte genutzt. Die Tatra Banka, die slowakische Tochter der Raiffeisen Bank International (RBI), lotet künftige Möglichkeiten des Digital Banking aus. Man experimentiert etwa mit der Demoversion einer App für Hololens von Microsoft, einer sogenannten ARBrille. AR steht für Augmented Reality, dabei wird die Wirklichkeit über Hologramme mit zusätzlichen Informationen angereichert. Bei der Tatra Banka versucht man es mit Infos über das Bankkonto oder der Möglichkeit, eine Zahlung abzuwickeln.
Ob daraus ein marktfähiges Angebot wird, wisse man noch nicht, sagt Pamela Babuščáková, die bei Tatra für Forschung und Entwicklung zuständig ist. Bereits in Betrieb ist die Funktion, mit dem Smartphone bei Bankomaten der Tatra Banka Geld zu beheben. Da ein nur ein Mal gültiger Code eingesetzt werde, sei das sicherer als mit der Bankomatkarte, sagt Babuščáková. Experimentiert wird bei Tatra auch mit Stimmbiometrie, um Kunden, die im Callcenter landen, nach einmaliger Registrierung an ihrer Stimme zu erkennen. Die 1990 gegründete Tatra Banka legt seit 2008 den Fokus aufs digitale Bankgeschäft. Sie fungiere als Ideenlieferant für die Gruppe in Zentral- und Osteuropa, sagt RBIVorstandschef Johann Strobl. Man arbeite daran, die EDV-Systeme so zu synchronisieren, dass Applikationen problemlos in anderen Ländern umgesetzt werden können. Digital erfolgreich könne man aber nur sein, wenn man die Mitarbeiter in den Filialen einbinde, sagt TatraChef Michal Liday. Eine Erklärung für die hohe Affinität der Slowaken zum Digital Banking dürfte allerdings auch ihr Durchschnittsalter von nur knapp 36 Jahren sein.