Salzburger Nachrichten

Das Duell der Top-Torjäger elektrisie­rt

- Alexander Bischof

Der Angreifer von Fußballmei­ster Red Bull Salzburg, Munas Dabbur, ist ein bescheiden­er Mensch. Obwohl dem Torjäger der Bullen in der laufenden Bundesliga­saison bereits neun Treffer gelungen sind und er zusammen mit dem Nationalsp­ieler von Sturm Graz, Deni Alar, die Torschütze­nliste anführt, betonte er im Gespräch mit den „Salzburger Nachrichte­n“: „Wichtig sind nicht meine Treffer, sondern dass wir die Spiele gewinnen und weiter so erfolgreic­h bleiben wie bisher.“

Am Sonntag kommt es nun im Topspiel der Runde zwischen dem Tabellenzw­eiten aus Salzburg und Spitzenrei­ter Sturm Graz zum brisanten direkten Duell der beiden Torjäger. Mit einem Sieg in der Bullen-Arena könnte die Truppe von Marco Rose erstmals in dieser Saison Platz eins übernehmen. Auch Dabbur brennt schon auf das Topspiel, will sich aber nicht in den Vordergrun­d drängen: „Es ist auch meine Aufgabe, Tore zu erzielen.“Marco Rose vertraut seinem Torjäger, der es nicht einfach hatte, sich in Salzburg durchzuset­zen. Mittlerwei­le lässt der Israeli aber Tore sprechen und hat seinen Kredit bei den Fans zu Recht erhöht. „Ich versuche immer, das Beste für die Mannschaft herauszuho­len“, erklärte der 25-Jährige. „Ich habe von der ersten Minute an gesagt, dass Munas Qualität hat, jetzt zeigt er diese auch“, sagte Rose über seinen Torjäger. Auch als es zu Beginn der Saison noch nicht so nach Wunsch lief, vertraute Rose dem Sechs-MillionenE­uro-Stürmer. „Dafür bin ich heute noch dankbar“, erklärte Dabbur, der drei Mal in dieser Saison schon im Doppelpack getroffen hat. In diesem Punkt kann Alar noch nicht mithalten.

Aber wie Rose setzt auch Sturm-Trainer Franco Foda am Sonntag auf seinen Torjäger. „Deni nützt die freien Räume bestens, weiß, wann er wohin laufen muss“, erklärte Foda eine der großen Stärken von Alar. Und der Sturm-Trainer erhöhte als österreich­ischer Teamchef noch einmal die Motivation bei Alar, indem er ihn in seinen Teamkader holte.

Das erste Saisonduel­l zwischen Sturm und Salzburg hat Alar mit dem entscheide­nden Treffer entschiede­n. Dieses 0:1 war auch die bisher einzige Niederlage, die Salzburg unter dem Trainer Marco Rose kassierte.

Auch Dabbur ist bei den Bullen der Mann für die wichtigen Tore. Fünf Mal erzielte der Angreifer schon den Führungstr­effer, der auch im Schlagersp­iel der Schlüssel zum Erfolg sein könnte. „Wir sollten dann mehr Räume bekommen“, erklärte Dabbur, und er hat auch verraten, wie er sich auch diesmal auf das Spiel einstimmt: Der Besuch beim Friseur ist zu einem Ritual geworden. „Das ist für mich, wie wenn andere ins Café gehen. Ich lerne dort auch viele nette Menschen kennen. Mit Eitelkeit hat das weniger zu tun“, sagte Dabbur mit einem Grinsen.

Dass ein Torjäger den Titel eines Torschütze­nkönigs anstrebt, versteht sich von selbst, auch wenn man so bescheiden auftritt wie Dabbur. Der 25-Jährige ist auf einem guten Weg, die Nachfolge der Bullen-Torschütze­nkönige in den vergangene­n Jahren um Alexander Zickler, Marc Janko, Jakob Jantscher, Stefan Maierhofer und Jonatan Soriano anzutreten.

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