Das Duell der Top-Torjäger elektrisiert
Der Angreifer von Fußballmeister Red Bull Salzburg, Munas Dabbur, ist ein bescheidener Mensch. Obwohl dem Torjäger der Bullen in der laufenden Bundesligasaison bereits neun Treffer gelungen sind und er zusammen mit dem Nationalspieler von Sturm Graz, Deni Alar, die Torschützenliste anführt, betonte er im Gespräch mit den „Salzburger Nachrichten“: „Wichtig sind nicht meine Treffer, sondern dass wir die Spiele gewinnen und weiter so erfolgreich bleiben wie bisher.“
Am Sonntag kommt es nun im Topspiel der Runde zwischen dem Tabellenzweiten aus Salzburg und Spitzenreiter Sturm Graz zum brisanten direkten Duell der beiden Torjäger. Mit einem Sieg in der Bullen-Arena könnte die Truppe von Marco Rose erstmals in dieser Saison Platz eins übernehmen. Auch Dabbur brennt schon auf das Topspiel, will sich aber nicht in den Vordergrund drängen: „Es ist auch meine Aufgabe, Tore zu erzielen.“Marco Rose vertraut seinem Torjäger, der es nicht einfach hatte, sich in Salzburg durchzusetzen. Mittlerweile lässt der Israeli aber Tore sprechen und hat seinen Kredit bei den Fans zu Recht erhöht. „Ich versuche immer, das Beste für die Mannschaft herauszuholen“, erklärte der 25-Jährige. „Ich habe von der ersten Minute an gesagt, dass Munas Qualität hat, jetzt zeigt er diese auch“, sagte Rose über seinen Torjäger. Auch als es zu Beginn der Saison noch nicht so nach Wunsch lief, vertraute Rose dem Sechs-MillionenEuro-Stürmer. „Dafür bin ich heute noch dankbar“, erklärte Dabbur, der drei Mal in dieser Saison schon im Doppelpack getroffen hat. In diesem Punkt kann Alar noch nicht mithalten.
Aber wie Rose setzt auch Sturm-Trainer Franco Foda am Sonntag auf seinen Torjäger. „Deni nützt die freien Räume bestens, weiß, wann er wohin laufen muss“, erklärte Foda eine der großen Stärken von Alar. Und der Sturm-Trainer erhöhte als österreichischer Teamchef noch einmal die Motivation bei Alar, indem er ihn in seinen Teamkader holte.
Das erste Saisonduell zwischen Sturm und Salzburg hat Alar mit dem entscheidenden Treffer entschieden. Dieses 0:1 war auch die bisher einzige Niederlage, die Salzburg unter dem Trainer Marco Rose kassierte.
Auch Dabbur ist bei den Bullen der Mann für die wichtigen Tore. Fünf Mal erzielte der Angreifer schon den Führungstreffer, der auch im Schlagerspiel der Schlüssel zum Erfolg sein könnte. „Wir sollten dann mehr Räume bekommen“, erklärte Dabbur, und er hat auch verraten, wie er sich auch diesmal auf das Spiel einstimmt: Der Besuch beim Friseur ist zu einem Ritual geworden. „Das ist für mich, wie wenn andere ins Café gehen. Ich lerne dort auch viele nette Menschen kennen. Mit Eitelkeit hat das weniger zu tun“, sagte Dabbur mit einem Grinsen.
Dass ein Torjäger den Titel eines Torschützenkönigs anstrebt, versteht sich von selbst, auch wenn man so bescheiden auftritt wie Dabbur. Der 25-Jährige ist auf einem guten Weg, die Nachfolge der Bullen-Torschützenkönige in den vergangenen Jahren um Alexander Zickler, Marc Janko, Jakob Jantscher, Stefan Maierhofer und Jonatan Soriano anzutreten.