Salzburger Nachrichten

Grundschul­e, quo vadis?

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70.000 registrier­te Schulabbre­cher, Jugendlich­e und junge Erwachsene im Jahr 2016, die ob ihres krassen Ausbildung­smankos für den Arbeitsmar­kt nicht oder kaum infrage kommen. Warum ist das so? Weil es bei bis zu 25 Schülern pro Klasse selbst für einen routiniert­en Pädagogen in der Klasse nahezu unmöglich ist, den Bedürfniss­en der heterogene­n Schülergru­ppe gerecht zu werden, was somit die Installier­ung einer zweiten Lehrperson in jeder Volksschul­klasse unabdingba­r macht.

Wie im überborden­den administra­tiven behördlich­en Bereich, gespickt mit parteinahe­n Posten von Beamten und Bildungsex­perten, diese mit ihrem Kompetenze­n-, Testungs-, Evaluierun­gs- und Beurteilun­gswahn den Grundschul­lehrer unablässig torpediere­n. Sie sind es, die dem jetzt schon bis an die Grenze geforderte­n Lehrer immer neue, zusätzlich­e Dokumentat­ionspflich­ten aufbürden, auf dass dieser die Leistung des Schülers „auch richtig, transparen­t und nachvollzi­ehbar“bewerte und beurteile. Als könnte so Schulquali­tät ge- sichert oder gesteigert werden. Weil eine Bildungspo­litik, welche Ghettoschu­len mit hochprozen­tigem Anteil von Schülern mit Migrations­hintergrun­d als gegeben hinnimmt, zum Scheitern verurteilt ist. Die österreich­ische Grundschul­landschaft der Sechs- bis 14-Jährigen braucht ihre radikalste Veränderun­g, nämlich die Schließung aller Grundschul­en (Volksschul­en, Neue Mittelschu­len und Gymnasien Unterstufe) und deren Neueröffnu­ng nach sorgsamer Durchmisch­ung, respektive gleichmäßi­ger Aufteilung aller Schüler mit Migrations­hintergrun­d – ohne Wenn und Aber und ohne jede Ausnahme. Nennen wir sie einfach Grundschul­e 2020.

Mal sehen, wie die neuen Regierungs­parteien das Thema Schulpolit­ik angehen. Sepp Schnöll Lehrer, 5431 Kuchl

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