Aufregung in Bad Gastein: Kurheim sperrt noch heuer zu
Die Beamten der Stadt Wien verlieren ihren Habsburgerhof. Vor Weihnachten ist Schluss. Der Eigentümer nennt wirtschaftliche Gründe. Das Haus soll rasch verkauft werden.
Nächster Paukenschlag im Weltkurort: Das vor zwei Jahren erweiterte und renovierte Kurheim Habsburgerhof wird zugesperrt. Das haben die gut 30 Bediensteten vergangene Woche in einer Betriebsversammlung erfahren.
Damit wird bald eine weitere Hotelimmobilie auf den Markt kommen. Das Haus in der Kaiserhofstraße (nahe der Kaiser-Wilhelm-Promenade) gehört seit 1985 der Krankenfürsorgeanstalt der Bediensteten der Stadt Wien (KFA). Am 20. Dezember wird der letzte Betriebstag sein. Das in den 1960-er Jahren neu gebaute Haus hat rund 50 Betten und gut 30 Bedienstete. Unter den Gästen und anderen Versicherten kursieren wilde Gerüchte, wie zum Beispiel: Die Sperre erfolge wegen eines drohenden Hangrutsches, was Geschäftsführerin Sonja Enzinger auf SN-Anfrage als „bodenlose Frechheit“bezeichnet und auch Bürgermeister Gerhard Steinbauer (ÖVP) dementiert. Zur Schließung sagt Enzinger: „Kein Kommentar“. Sie verweist auf die Zentrale in Wien.
KFA-Generaldirektor Josef Buchner nennt wirtschaftliche Gründe. Die Zahl der Versicherten nimmt ab, weil im Magistrat „nur mehr sehr wenige Mitarbeiter pragmatisiert werden und uns die Beschäftigten der Bank Austria verloren gehen“. Die Schließung möge „abrupt erscheinen“. „Aber wir wollten Klarheit schaffen.“Es werde im Einvernehmen mit Gewerkschaft und Betriebsrat einen guten Sozialplan geben.
Bgm. Steinbauer findet es „absolut verwunderlich“, dass überfallsartig zugesperrt werde. „Den Leuten wird das nur sechs Wochen vorher mitgeteilt und die Gemeinde hat bis heute keine Information bekommen. Und wenn der Betrieb mit der Zeit gegangen wäre und einen modernen Standard hätte, dann gäbe es keinen Grund für das Aus.“
Die KFA will die Liegenschaft „in absehbarer Zeit veräußern“. Der Bauzustand ist gut, die Lage ruhig. Angeblich haben sich schon Interessenten gemeldet.
„Die Mitarbeiter wurden sechs Wochen vor dem Aus informiert.“