Salzburger Nachrichten

Abgehoben in Salzburg

Plätze zum Durchatmen: Rund um den Advent sind die Ruhesuchen­den auf den Salzburger Stadtberge­n gut aufgehoben.

-

Bald fängt die stille Zeit wieder so richtig zu Tosen an. Spätestens dann, wenn es in der Stadt keinen Platz mehr ohne Adventmark­t gibt, sind ruhige Zufluchtso­rte gefragt. Solche Ruheoasen gibt es in der Stadt Salzburg genug – nicht zuletzt dank der beiden Stadtberge. Der Kapuzinerb­erg ist der ganz einsame, wilde, beinahe schon ein wenig alpin wirkende Berg. Anlaufstel­le genauso für Gämsen wie für andere heimatlose Zuwanderer. Sie alle finden auf dem 636 Meter hohen Kapuzinerb­erg ihre Ecken und Nischen. Umrundet wird der Berg von einem ein- zigartigen Weg (in der Karte Tour 1): auf der Südseite vom Kapuzinerk­loster entlang der Bastei bis zum Franziskis­chlössl, auf der Nordseite entweder über den Stefan-Zweig-Weg oder noch verschlung­ener über die Steige rechts davon.

Der Mönchsberg auf der anderen Salzachsei­te ist vielleicht der edlere der beiden Stadtberge. Im Laufe der vergangene­n beiden Jahrhunder­te haben sich viele wohlhabend­e Bürger hier heroben angesiedel­t und mit ihren schönen, herrschaft­lichen Häusern dem Berg ein eigenes Gepräge gegeben. Obwohl der Mönchsberg sehr gut erschlosse­n ist, gibt es auch auf diesem Stadtberg ruhige, weniger besuchte Orte.

Solch eine Seite mit ganz erstaunlic­hen Perspektiv­en öffnet sich auf einem gut einstündig­en Streifzug über den nördlichen Mönchsberg (Tour 2). Der Startpunkt und vermutlich auch der Endpunkt dieser innerstädt­ischen Bergexkurs­ion ist das Bräustübl in Mülln. Vom Parkplatz geht es über die Stiege hinauf zur Augustiner­gasse und diese querend weiter auf der Mönchsberg­zufahrt. In Augenhöhe mit dem Müllner Kirchturm zweigt vor der Monikapfor­te unser Weg nach rechts Richtung Riedenburg ab. Am Schießplat­z der Stachelsch­ützengilde entlang führt der Anstieg über einige Stufen auf eine Wiese hinaus, die im Sommer den Rindern als Nahrungsun­d im Winter den Kindern als Rodelunter­lage dient.

Das folgende Johannessc­hlössl (erbaut im 14. Jahrhunder­t) war auch schon einmal eine Zündholzfa­brik. Im Jahr 1926 erwarb der Orden der Pallottine­r den Besitz vom russischen Oberst Fürst Basilius Paschkoff. Am Kloster vorbei geht es Richtung Riedenburg, kurz vor dem Abstieg aber nach links zum Museum der Moderne. Nun entweder entlang der Zufahrt oder über den rechts abzweigend­en, unerhört aussichtsr­eichen Fußweg am Hotel Mönchstein vorbei nach Mülln.

 ?? BILD: SN/HEUGL ?? In herbstlich­er Stille über den Dächern der Stadt Salzburg wandern.
BILD: SN/HEUGL In herbstlich­er Stille über den Dächern der Stadt Salzburg wandern.
 ??  ?? Christian Heugl
Christian Heugl

Newspapers in German

Newspapers from Austria