Schwedin gewinnt Bacchuspreis
Anne Thysell sucht für Spar Weine aus. Salzburg hat ein eigenes Sortiment.
Den Wein, der ihr am besten schmeckt, kann Anne Thysell nicht benennen. „Ich sage immer, dass ich einen Lieblingsmann habe, aber keinen Lieblingswein“, sagt die 57-jährige Schwedin. Denn die Weine seien so vielfältig, da könne man sich einfach nicht entscheiden. „Wein hat etwas Faszinierendes. Obwohl jedes Produkt aus Trauben entsteht, gibt es keinen, der gleich schmeckt.“
Eines ist für Thysell aber klar: Im Regal von Spar sollen mehr österreichische Flaschen stehen. Sie arbeitet seit 2001 als Sortimentsmanagerin beim Handelskonzern mit Sitz in Salzburg. Seither hat sich der Anteil der heimischen Roten und Weißen im Sortiment fast verdoppelt.
Im Rahmen der Weintaufe wurde sie nun mit dem Bacchuspreis ausgezeichnet, wegen ihres Engagements für die heimische Weinkultur. „Ich habe mich sehr gefreut. Die Ehrentafel steht bei mir auf dem Schreibtisch. Ohne die Unterstützung von Vorstand und Mitarbeitern wäre das nicht möglich gewesen.“Thysell ist für das Sortiment an 1560 Standorten verantwortlich. Gibt es Unterschiede zwischen den Bundesländern? „Ja, die Wiener trinken lieber Weißwein, die Steirer am liebsten steirischen Wein.“Und die Salzburger? „Gerade im Interspar im Europark haben wir ein sehr hochwertiges Sortiment. Die Salzburger gönnen sich gern einen sehr guten Tropfen.“
Der Expertin ist es wichtig, neben Wein bekannter Winzer auch Geheimtipps anzubieten. „Ich entdecke sie bei Verkostungen oder über mein Netzwerk.“
Sie habe schon lang eine Leidenschaft für Wein. „Es ist ein sehr guter Essensbegleiter und macht den Abend festlicher.“Ihr Mann ist Koch, je nach Gericht suchen sie den passenden Tropfen aus. „Manchmal ist es ein kräftiger Rotwein, einmal ein eleganter. Aber meine Lieblingssorte ist Grüner Veltliner.“
In Schweden war Thysell Leiterin für Finanzen bei Dulevo Sweden AB, bis sie mit Mann und Kindern 1993 nach Salzburg auswanderte. „Ich folge gern meinem Herzen. Und Österreich ist so ein fantastisch schönes Land.“In St. Johann leitete sie das Restaurant Klaus – und absolvierte eine Ausbildung zur Sommelière.
„Ich brenne für das, was ich tue. Ich liebe meine Arbeit“, sagt die 57-jährige Sortimentsmanagerin. Es sei sehr bereichernd, mit Winzern aus Österreich zu arbeiten. „Es sind sehr unterschiedliche Persönlichkeiten, das ist spannend.“