Laufende Zwillinge sind unzertrennlich
Ihr Trainer entdeckte sie beim Spaziergang mit dem Hund. Mittlerweile sind Manuel und Hans-Peter Innerhofer österreichische Spitze.
„Stehen bleiben!“Ausgerechnet mit diesem scharfen Kommando nahm vor fünf Jahren die Laufkarriere von Manuel und Hans-Peter Innerhofer eine entscheidende Wendung. Beim Spaziergang mit Hund hatte Peter Bründl mit dem Auge des erfahrenen Trainers erkannt, dass der vorbeilaufende Bursche Talent hat. Bevor der aber über alle Berge war, musste er ihn mit dem erwähnten Zuruf stoppen.
Das Juwel, das dem Trainer in die Arme gelaufen war, erwies sich als Doppel-Jackpot. „Manuel hat mir gleich erzählt, dass sein Zwillingsbruder Fußball spielt, aber auch aufs Laufen umsteigen will“, erinnert sich Bründl. Inzwischen sind die beiden Pinzgauer 22 Jahre alt und gehören zu den besten Langstreckenläufern Österreichs. Bei der Wyndham Grand CrossAttack morgen, Samstag, im ULSZ Rif kämpfen sie um Startplätze für die Crosslauf-EM in Šamorín (SLO). In den 1990er-Jahren führte Peter Bründl Athleten wie 800-Meter-Rekordmann Michael Wildner zu internationaler Klasse. Ähnliches Potenzial sieht er jetzt beim Duo aus Neukirchen am Großvenediger. „Ich kann blind darauf vertrauen, dass sie meine Trainingspläne umsetzen“, erklärt der in Siezenheim lebende Trainer das Coaching auf Distanz. Gelernt haben die laufenden Zwillinge einst Maurer bzw. Stuckateur, haben sich aber inzwischen verändert, was auch den sportlichen Leistungen gut tut: HansPeter arbeitet bei den Bundesforsten und hat die Matura nachgeholt, Manuel ist Seilbahntechniker.
Beim Training sind CrossSpezialist Manuel und der auf der Bahn stärkere Hans-Peter unzertrennlich. „Wir trainieren fast nur gemeinsam“, sagen sie. Ihr Geheimtipp: „Unsere Lieblingsstrecke von daheim zu den Krimmler Wasserfällen.“Das sind hin und zurück stolze 24 Kilometer – aber ihr langer Atem prädestiniert sie ohnedies für mehr, wie Peter Bründl feststellt: „In ein paar Jahren können sie auf den Marathon losgehen und dort absolute Spitze werden.“
„Ich kann blind auf die beiden vertrauen.“