16-Jährige setzte Hilferuf aus Bordell ab
Eine Ungarin wurde bereits im September von ihren Eltern als vermisst gemeldet. Nun fand sie die österreichische Polizei.
WIEN. Es war ein kurzes Telefonat, doch es sollte alles ändern. Eine 16Jährige, die seit September in Ungarn als vermisst galt, meldete sich am Mittwoch bei ihren Eltern. Ihre Botschaft: Sie sei in einem Bordell in Wien und dürfe dieses nicht verlassen. Ihre Eltern mögen ihr bitte helfen.
Die ungarischen Eltern verständigten sofort die österreichische Polizei. „Die Beamten des Landeskriminalamts haben dann sofort das Bordell im zweiten Wiener Gemeindebezirk kontrolliert und das Mädchen auch angetroffen“, erklärt Wiens Polizeisprecherin Irina Steirer.
Doch die Version des Mädchens erwies sich bald als fragwürdig. Laut Informationsstand der Polizei vom Freitag soll sich das Mädchen ganz bewusst von Ungarn aus auf den Weg nach Wien gemacht haben, um in der Bundeshauptstadt Geld zu verdienen. Dafür besorgte sich die junge Frau auch einen gefälschten Ausweis, laut dem sie bereits 18 Jahre alt war. Die Besitzer des Laufhauses wussten laut Polizei also nicht, dass sie es mit einer Minderjährigen zu tun hatten.
Auch die Version der jungen Frau, dass sie gegen ihren Willen in dem Etablissement festgehalten werde, wiederholte sie in einer ersten Befragung durch die Beamten nicht mehr. Polizeisprecherin Steirer sagte dazu: „Von einer Gefangenschaft war bei der Vernahme keine Rede mehr.“
„Von einer Gefangenschaft war bei der Einvernahme keine Rede mehr.“