Verwaltungsmoloch ist keine Lösung
Zu „ÖVP und FPÖ wollen Krankenkassen fusionieren“(SN, 13. 11.): Als Versicherter beobachte ich Aussagen von Parteien zur österreichischen Krankenversicherung, die eine Reduzierung der Anstalten befürworten, mit Sorge um die Effektivität dieser. Ist doch die österr. Organisation der Versorgungsleistung dieses Risikos für die Versicherten eine gute, wenn nicht überhaupt die beste Art. Der Staat hat die Obsorge um die Gesundheit der Bevölkerung in Risikogruppen organisierten Organen übertragen. Das Wesen dieser Zusammenfassung der Menschen zu Risikogruppen ermöglicht erst das Eingehen auf die in einer dieser Risikogruppen auftretenden spezifischen Gesundheitsprobleme. Die Effizienz der damit einhergehenden notwendigen Verwaltung bedarf keiner weiteren Erklärung für Interessierte, sollte jedoch bei den jetzt gegebenen politischen Verhältnissen stark ins Licht gerückt werden. Hilfreich dabei wäre auch ein Vergleich mit den privaten Versicherungen. Diese dezentralisierte Selbstverwaltung hat bisher eine effiziente Versorgung gewährleistet. Mit einer Zerstörung dieser bewährten Einrichtung kann sicher keine Verbesserung herbeigeführt werden. Dass gerade eine Partei, die immer wieder auf den Rat von Prof. Kohr (small is beautiful) zurückgreift, dem Ruf einer Partei, die das Wort „freiheitlich“in ihrer Bezeichnung führt, das Ohr leiht, mutet eigenartig an. Der Schaffung eines oder mehrerer Verwaltungsmoloche ist die am wenigsten begründbare Änderung. Selbst die angeführte Angleichung von Versicherungsleistungen führt nicht zur Verbesserung, sondern bewirkt infolge einer Kammwirkung wegen des Fehlens des Eingehens auf berufsspezifisch bedingte Erkrankungen eine enorme Verschlechterung für die Versicherten. Walter Mitterbauer